Apotheken in Brandenburg

Mittwoch Nachmittag nur noch Notversorgung

Potsdam - 24.09.2012, 11:27 Uhr


Der Apothekerverband Brandenburg hat die Apothekerinnen und Apotheker im Bundesland zum öffentlichen Protest aufgerufen: Sie sollen am kommenden Mittwoch ab 12 Uhr schließen, um deutlich zu machen, dass die beschlossene Honorarerhöhung um 25 Cent keine ausreichende Sicherung der wirtschaftlichen Situation für die Apotheken bedeutet.

Nach Protestaktionen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland zieht nun Brandenburg nach. Zwar soll der Betrieb am Vormittag des 26. September noch normal laufen. Doch ab mittags, so die Vorstellung des Verbandes, soll die Arzneimittelversorgung der Patienten ausschließlich über die Notdienst-Apotheken über die Notdienstklappe erfolgen.

„Die Versorgung der Menschen mit vom Arzt verordneten Arzneimitteln erfolgt schon lange nicht mehr kostendeckend – und auch bei der Herstellung von Rezepturen, bei der Abgabe von Betäubungsmitteln und beim Nacht- und Notdienst zahlen die Apotheker seit Jahren drauf“, erklärt Andrea Lorenz, Vorsitzende des Apothekerverbandes Brandenburg. Dementsprechend habe sich großer Unmut über die unzureichende Honorierung angestaut.

Nicht nur die 25 Cent mehr Fixzuschlag pro verordneter Arzneimittelpackung sind den Apothekern zu wenig. Auch die angekündigte Umstrukturierung der Nacht- und Notdienstvergütung reiche nicht, so der Apothekerverband. Überdies handele es sich bei der geplanten Pauschale bisher nur um ein „politisches Lippenbekenntnis“. Für ihre Umsetzung sei ein Gesetz notwendig – und bis dieses wirksam wird, kann bekanntlich einige Zeit ins Land gehen.

Auch wenn die 25 Cent nun beschlossene Sache sind – für Lorenz ist es nicht zu spät für die Aktion: Denn daran, dass die 25 Cent „einfach nicht ausreichend sind“, ändere sich nichts. „Deshalb dieser Protest.“ Man darf gespannt sein, wie viele Apotheken dem Aufruf folgen werden.


Kirsten Sucker-Sket