Bulletin zur Arzneimittelsicherheit

Paracetamol-Risiken sind gering

Bonn - 14.09.2012, 14:49 Uhr


Über Paracetamol ist in der letzten Zeit immer wieder diskutiert worden: Ist das bewährte Schmerzmittel riskanter als bislang angenommen? Über den aktuellen Kenntnisstand zu Wirksamkeit und Risiken von Paracetamol informiert das aktuelle Bulletin zur Arzneimittelsicherheit des BfArM und PEI. Fazit: Paracetamol wirkt und ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch auch sicher.

Paracetamol wirkt bei Schmerzen und Fieber – dies ist hinreichend belegt, schreibt der Autor vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind auch keine klinisch relevanten Leberschädigungen zu beobachten. Todesfälle wegen einer Überdosierung sind in Deutschland im internationalen Vergleich sehr selten – vier Stück zählte das Statistische Bundesamt im Jahr 2010. Kaum mehr Lebertransplantationen gab es aufgrund einer Paracetamol-Intoxikation. Anders als bei Analgetika aus der Gruppe der NSAR ist für Paracetamol derzeit auch kein erhöhtes Risiko für gastrointestinale oder kardiovaskuläre Nebenwirkungen belegt. Ein erhöhtes Risiko für Asthma oder Lageanomalien des Hodens nach Exposition in der Schwangerschaft kann auf Grundlage der verfügbaren Daten ebenfalls nicht angenommen werden.

Auch das BfArM vergisst nicht den Hinweis, dass Paracetamol – wie alle anderen Schmerzmittel – nur in der niedrigsten wirksamen Dosis und über den kürzest möglichen Zeitraum anzuwenden ist. Während einer Schwangerschaft ist es das Analgetikum und Antipyretikum der Wahl – sollte aber nur bei dringender Notwendigkeit angewendet werden.

Beim BAH liest man diese Zusammenfassung gerne: „Wir hoffen, dass die zuletzt geführte Diskussion, die viele Patienten verunsichert hat, nunmehr ein Ende findet“, erklärt der zuständige Geschäftsführer Dr. Elmar Kroth.

Paracetamol liegt mit jährlich über 50 Millionen verkauften Packungen auf Platz eins der verschreibungsfreien Schmerzmittel.

Hier finden Sie das Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, Ausgabe 3/2012

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Kirsten Sucker-Sket