Gesundheitsbericht des RKI

Mehrheit hält sich für gesund

Berlin - 10.09.2012, 15:58 Uhr


Die große Mehrheit der Bevölkerung schätzt die eigene Gesundheit als „gut“ oder „sehr gut“ ein: Im Durchschnitt sind dies bei den Männern knapp 75 Prozent und bei den Frauen 69 Prozent. Das ergibt sich aus einer Telefonbefragung des Robert Koch-Instituts mit insgesamt 22.050 Teilnehmern aus allen Regionen.

Die positive subjektive Einschätzung nimmt den Angaben zufolge mit steigendem Alter allerdings ab: Unter den bis zu 29­jährigen Befragten bewerteten 92 Prozent der Männer und 87 Prozent der Frauen ihre Gesundheit als „sehr gut“ oder „gut“ – bei den ab 65­jährigen Befragten waren es dagegen nur noch 56 Prozent der Männer und knapp 49 Prozent der Frauen. Ein Vergleich mit den Daten des telefonischen Gesundheitssurveys 2003 zeigt bei der älteren Bevölkerung dennoch eine Verbesserung der subjektiven Gesundheit.

Bei den Angaben zu den Krankheitstagen – also den Tagen, an denen die Befragten ihren üblichen Tätigkeiten nicht nachgehen konnten – zeigten sich keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen: 6 Prozent beider Geschlechter gaben an, in den letzten 12 Monaten an 50 Tagen oder mehr krank gewesen zu sein. Mit zunehmendem Alter steigt dieser Anteil jedoch – erst im Rentenalter sinkt er wieder.

Aber was tut die Bevölkerung für ihre Gesundheit? Laut GEDA ist der Anteil derjenigen, die sich nach eigenen Angaben sportlich betätigen, leicht gestiegen: Während 2003 noch 60 Prozent angaben, Sport auszuüben, waren es bei der aktuellen Befragung rund 64 Prozent. Dieser Trend zeigt sich sowohl bei den Frauen (von 59% auf 64%) als auch bei Männern (von 61% auf  64%). Die deutlichsten Effekte sind dabei in der jüngsten Altersgruppe (18 bis 29 Jahre) festzustellen: Während 2003 noch 73 Prozent der Männer und 69 Prozent der Frauen Sport ausübten, waren es 2009 bereits 85 Prozent bzw. 78 Prozent. Angesichts dieser sportlichen Antworten ist allerdings die Fragestellung zu berücksichtigen. Sie lautete: „Denken Sie an die letzten 3 Monate. Haben Sie da Sport gemacht?“

Verbesserungspotenzial gibt es laut GEDA 2010 weiterhin beim Verzehr von Obst und Gemüse: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich 250 Gramm Obst zu konsumieren – aufgeteilt auf zwei Portionen. 71 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer konsumieren – zumindest einmal – täglich Obst, so dass etwa ein Drittel der Frauen und die Hälfte der Männer die Empfehlung eindeutig nicht erreichen. Noch klarer sieht es beim Gemüseverzehr aus: Nur 40 Prozent der deutschen Erwachsenen (Frauen 49% und Männer 31%) gaben an, täglich Gemüse zu konsumieren – die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt indes drei Portionen Gemüse pro Tag (insgesamt 400 Gramm).

Die vollständige GEDA-Studie finden Sie hier.


Juliane Ziegler