Zwischenergebnis der DAZ-Umfrage

Streik? Demo?

Stuttgart - 28.08.2012, 14:52 Uhr


Mit einer Fax-Umfrage versucht die DAZ derzeit zu eruieren, ob und in welchem Ausmaß Deutschlands Apothekerinnen und Apotheker bereit sind, gegen die geplante Honoraranpassung der Bundesregierung zu demonstrieren oder sogar zu streiken. Zwischenstand nach einer Woche: Rund 800 haben das Fax zurückgeschickt, die Mehrzahl von ihnen ist für Streikaktionen.

Aber: Vor dem Hintergrund der allgemeinen Stimmungslage unter den Apothekerinnen und Apothekern, den kämpferischen Aussagen in Diskussionsforen im Internet und den Ankündigungen einiger Apothekerverbände, gegebenenfalls Warnstreiks und Demonstrationen abhalten zu wollen, hatten wir mit einer weit höheren Rücklaufquote gerechnet. Das leicht zögerliche Verhalten, wenn es darum geht, konkrete Maßnahmen zu ergreifen oder sich daran zu beteiligen, spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen der Verbände wider, die ebenfalls ihre Mitglieder nach möglichen und bevorzugten Kampfmaßnahmen befragten: Auch dort ist nur ein ruhiger Rücklauf festzustellen.

Eine erste Auswertung der bei der DAZ eingegangenen Antworten ergab, dass eine große Mehrheit (rund 90 Prozent) bereit ist, an einer Demo in Berlin teilzunehmen.

An erster Stelle zeigte sich jedoch die Bereitschaft, sich einem bundesweiten Apothekenstreik anzuschließen, beispielsweise mit eingeschränktem Dienst der Apotheken. Hierfür sprachen sich über 95 Prozent der 800 Apotheken aus, die das Fax zurückgesandt haben.

Nur wenige (unter 5 Prozent) wandten sich gegen jede Art von Aktionen, sie befürchten, dass Streik oder Demo nichts bringen und das Problem nur auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird.

Eindeutig war dagegen die Aussage von fast allen: Eine In-house-Demo auf dem Apothekertag ist lächerlich und hat keine Wirkung.

Um noch mehr Apothekerinnen und Apotheker für die Frage zu sensibilisieren, ob ein Streik, eine Demo oder besser keine Aktionen in der jetzigen Lage angebracht sind, um die Forderungen nach einem höheren Apothekenhonorar durchzusetzen,


Peter Ditzel