Apothekenhonorar

PKV sieht 8,35 Euro „skeptisch“

Berlin - 13.08.2012, 14:53 Uhr


Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) sieht die geplante Erhöhung des Apothekenhonorars „skeptisch“, weil das Bundeswirtschaftsministerium dafür keine „tragfähige betriebswirtschaftliche Kalkulation“ vorgelegt habe. Außerdem fordern die privaten Kassen in ihrer Stellungnahme, den GKV-Rabatt der Apotheken auf Privatversicherte zu übertragen.

„Insofern Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung auf den Apothekenzuschlag ein Rabatt mit der Begründung einer zeitnahen Zahlung gewährt wird, ist im Übrigen schwer begründbar, warum die privatversicherten Selbstzahler nach wie vor von diesem Rabatt ausgeschlossen sind“, beklagt sich die PKV beim Bundeswirtschaftsministerium. Privatversicherte Patienten zahlten als Selbstzahler in der Apotheke unmittelbar. Vor diesem Hintergrund sollte der Apothekenabschlag ebenfalls für Privatversicherte und Beihilfeempfänger auf der Grundlage des Apothekenabgabepreises gelten, so der PKV.

Zum Apothekenhonorar führt der PKV-Verband seine Position wie folgt aus: Anhand welcher Daten die Kostenentwicklung der Apotheken bei wirtschaftlicher Betriebsführung festgestellt werden soll, habe der Gesetzgeber nicht näher bestimmt. Belastbare Zahlen und Daten des Deutschen Apothekerverbandes lägen nicht vor. „In welcher Höhe Personal- und Sachkosten in den Jahren seit 2004 die Apotheken tatsächlich belastet haben, ist dem Referentenentwurf nicht hinreichend deutlich zu entnehmen. Dass der Festzuschlag seit dem Jahre 2004 nicht erhöht worden ist, rechtfertigt für sich allerdings noch keine Preisanpassung.“

Das PKV-Fazit: Die in dem Entwurf ausgewiesenen Daten zur Kosten-, Umsatz- und Gewinnentwicklung seit dem Jahre 2004 seien derart unbestimmt, dass eine echte retrospektive und prospektive kostendatenbasierte Analyse der Kostenentwicklung der Apotheken nicht vorgenommen werden könne. Außerdem fehlten jegliche Ausführungen zur „wirtschaftlichen Betriebsführung“ und zur möglichen Erschließung betriebswirtschaftlicher Reserven durch die Apotheken. „Deshalb sieht der Verband der Privaten Krankenversicherung die geplante Erhöhung des Festzuschlags skeptisch.“


Lothar Klein