Apothekenhonorar

Presseschau: Hintergrund wirkt

Berlin - 03.08.2012, 10:30 Uhr


Gestern informierte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in einem zweiten Hintergrundgespräch ausgewählte Publikumsmedien über ihren Frust mit der vom Bundeswirtschaftsministerium angekündigten Anhebung des Apothekenhonorars auf 8,35 Euro. Heute findet die ABDA-Position immerhin in einigen Printmedien ihren Niederschlag.

So berichteten die Nachrichtenagenturen Reuters und Deutsche Presseagentur (dpa) ausführlich über die Unzufriedenheit der ABDA und deren Argumente. Unter der Überschrift „Apotheker pochen bei Politik auf höheres Honorar“ berichtet Reuters über die Versuche der ABDA, eine „weitaus stärkere Erhöhung ihrer Honorare“ durchsetzen zu wollen. Im Hintergrundgespräch betonte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf laut Reuters, er neige „jetzt nicht“ dazu, aus Protest dagegen Apotheken zum Streik aufzurufen.

Die Überschrift der Nachrichtenagentur dpa lautet: „Apotheker unzufrieden mit geplantem Honorarplus von 3 Prozent“. Darin wird Wolf mit der Aussage zitiert, „die Apotheker fühlen sich ungerecht behandelt“. Wolf hoffe darauf, mit seinen Argumente bei Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) „noch durchzudringen“. Abdrucke der dpa-Meldung finden sich in den „Aachener Nachrichten“ und in der „Nordsee-Zeitung“.

Der „Schwarzwälder Bote“ druckt in seiner heutigen Ausgabe einen ausführlichen Bericht unter der Überschrift „Apotheker auf dem Land bangen um Existenz". Auch darin finden sich die ABDA-Argumente und Zahlen aus dem Hintergrundgespräch wieder.

Als einzige überregionale Zeitung hat „Die Welt“ die ABDA-Positionen heute aufgegriffen. „Apotheker sind sauer auf die FDP“ lautet die Schlagzeile. „Die Apotheker wollen die Bundesregierung unter Druck setzen“, beginnt der Text. „Die Welt“ nahm aus dem Gespräch offenbar die Botschaft mit, dass „die Hoffnungen der Pharmazeuten“ vor allem auf der CSU ruhen.

Mit am Tisch im Apothekerhaus saßen beim gestrigen Hintergrundgespräch die „Bild“-Zeitung und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Dort spielen die ABDA-Informationen in der aktuellen Berichterstattung keine Rolle.


Lothar Klein