Ergebnisse der Apokix-Umfrage

Apotheken bauen Beratung zu Demenz, Pflege und Pflegebedürftigkeit aus

Köln - 02.08.2012, 10:18 Uhr


Mehr als jeder dritte Bundesbürger wünscht sich eine Ausweitung des Beratungs- und Serviceangebotes in der Apotheke. Dies ist ein Ergebnis der jüngsten Umfrage des Apothekenkonjunkturindex Apokix.

Wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht, rücken neben der klassischen Beratung zu Medikamenten und zur Selbstmedikation rücken spezielle Beratungsangebote immer stärker in den Fokus: Jeder vierte Verbraucher ist der Meinung, dass die Apotheke als Ansprechpartner bei Fragen zu allgemeinen Gesundheitsthemen zukünftig an Bedeutung gewinnen wird. Gleiches gilt im Hinblick auf ihre Funktion als Beratungsstelle für Patienten mit chronischen Erkrankungen in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten.

Ein Patentrezept für den optimalen Beratungs-Mix gibt es dabei aber nicht. Zum Standard zählt die Beratung zu Hautpflege, Sonnenschutz, Allergien, Diabetes, Reiseapotheke und Impfungen sowie homöopathischen Arzneimitteln und Naturheilverfahren. Zwischen 80 und 90 Prozent der Apotheken bieten ihren Kunden spezielle Beratungsangebote zu diesen Themen an. In anderen Beratungsbereichen ist die Verbreitung geringer und hängt stark von der spezifischen Kunden- bzw. Bevölkerungsstruktur am jeweiligen Apothekenstandort ab.

Rund zwei Drittel der Apotheken haben sich beispielsweise auf die Beratung rund um die Themen „Rauch- und Tabakentwöhnung“, „Ernährung“ sowie „Mutter und Kind“ spezialisiert. Knapp jede zweite Apotheke berät ihre Kunden bei Fragen zur Pflege und Pflegebedürftigkeit. Ein ebenso großer Anteil setzt auf das Thema „Tierarzneimittel“. Rund 35 Prozent der Apotheken bieten ihren Kunden Beratung zum Thema „Demenz“ an und rund 20 Prozent planen dies für die Zukunft.

Weitere Wachstumsfelder sind „Pflege und Pflegebedürftigkeit“ (+ 15 Prozent), „Tierarzneimittel“ (+ 14 Prozent) und „Ernährung“ (+ 12 Prozent).

Apothekenkonjunktur: Aufwärtstrend vorerst gestoppt

In seinen monatlichen Umfragen geht der Apothekenkonjunkturindex Apokix auch der Bewertung der allgemeinen Geschäftslage nach. Hier zeigte sich: Der leichte Aufwärtstrend der Geschäftslage seit Februar 2012 knickt im Juli leicht ein und fällt um 9,6 Punkte auf 45,6 Indexpunkte. Nur rund 36 Prozent der Apokix-Teilnehmer bewerten ihre aktuelle Geschäftslage neutral oder positiv. 16,1 Prozent beurteilen ihre Lage sogar sehr negativ. Dabei sind kleinere Apotheken deutlich härter getroffen als Betriebe mit mehr als zwei Millionen Euro Umsatz: 20 Prozent der kleinen Apotheken bewerten ihre Lage sehr negativ. Auch die Geschäftserwartung, die in den vergangenen Monaten beständig nach oben kletterte, fällt um 4,7 Punkte. Die Mehrheit der befragten Apothekerinnen und Apotheker (61,7 Prozent) rechnet weiterhin mit einer Verschlechterung der Lage.

Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der „Frage des Monats" werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de

Initiator des Apokix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH).


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