Uni-Ritual missglückt

Pharmaziestudenten bei Kittelverbrennung verletzt

Jena - 20.07.2012, 10:44 Uhr


Semesterabschlussfeier mit unglücklichem Ende: Beim traditionellen Kittelverbrennen verletzten sich am Mittwochabend 13 Pharmaziestudierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Den genauen Unfallhergang ermittelt derzeit noch die Jenaer Polizei. Nach ersten Erkenntnissen feierten jedoch über 100 Studierende im Innenhof eines Institutsgebäudes ihren Semesterabschluss. Traditionell verbrannten sie ihre mit Alkohol beträufelten Laborkittel in einer Feuertonne, als es plötzlich zu einer Verpuffung kam. Ein 21-Jähriger mit geöffneter Ethanolflasche stand offenbar zu nah an der Tonne, so dass sich ausströmende Gase entzündeten.

Vor Schreck soll er die brennende Flasche reflexartig von sich und in die umstehenden Zuschauer geschleudert haben. Drei Studierende erlitten dadurch großflächige Brandverletzungen im Gesicht, am Oberkörper und an den Armen. Es folgte ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Die insgesamt 13 Verletzten im Alter von 21-25 Jahren kamen zur Erstversorgung zunächst ins Universitätsklinikum Jena. Anders als die zehn, die noch in der Nacht entlassen wurden, wurden drei Schwerverletzte per Hubschrauber in spezialisierte Brandverletzungskliniken nach Halle und Leipzig gebracht.

Über ihren aktuellen Gesundheitszustand ist derzeit nichts bekannt. Auch der Universitätsleitung nicht. Bestürzt von den Ereignissen erklärte der Universitäts-Rektor Klaus Dicke, er habe mit großer Betroffenheit von dem tragischen Unfall erfahren. „Wir hoffen auf eine rasche und vollständige Genesung der Verletzten.“ Die Universität werde sich um eine zügige Klärung der Unfallursachen bei der von den Studierenden selbst organisierten Semesterabschlussfeier bemühen.


Juliane Ziegler


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