Hyposensibilisierung

Neues Gräserpollen-Allergievakzin

29.06.2012, 10:40 Uhr


Das Wiener Biopharma-Unternehmen Biomay AG entwickelt eine neue Immuntherapie oder auch Desensibilisierung gegen Gräserpollen-Allergien. Jetzt teilte die Firma mit, dass diese „Impfung“ den Zustand betroffener Patienten in einer Studie der Phase IIa in signifikanter Weise verbessert habe.

Das neue Gräserpollen-Allergievakzin BM32 basiert auf einer patentgeschützten rekombinanten Peptid-Carrier Technologie, die - im Vergleich mit anderen Immuntherapien für Allergiker - erheblich weniger Injektionen notwendig macht und Nebenwirkungen reduziert.

Mitte Juni gab die Biomay AG positive Ergebnisse einer First-in-Man Phase-IIa-Studie mit BM32 bekannt. In der Studie verringerte der Impfstoff die nasalen allergischen Symptome in einer Gruppe von 70 Graspollen-Allergikern auf signifikante Weise, wobei die Patienten einer kontrollierten Menge von Gräserpollen ausgesetzt wurden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass BM32 die Hautreaktivitiät gegenüber Gräserpollen-Extrakt im Haut-Prick-Test signifikant reduzierte.

Die Behandlung mit BM32 war sicher und wurde generell gut vertragen, obwohl bereits ab dem ersten Behandlungstag die volle Dosis des Impfstoffs verabreicht wurde. Insgesamt erhielten die Patienten während zweier Monate drei Dosen an BM32 oder eines Placebos mittels subkutaner Injektion. Dieses Dosierungsschema ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der konventionellen Desensibilisierungs-Therapie. Bei dieser sind bis zu 100 Injektionen mit ansteigender Dosis notwendig.

Für BM32 wurde von der Firma nun eine klinische Studie der Phase IIb mit 180 Patienten initiiert. In dieser wird die Wirkung von BM32 an 180 Patienten während zweier Pollen-Saisons bei natürlicher Pollenexposition in der Umwelt getestet. Elf führende Allergie-Zentren in ganz Europa haben ihre Teilnahme an der Studie zugesagt. Schon jetzt sind über 60 Patienten rekrutiert worden, Ergebnisse werden Ende des Jahres 2014 erwartet.


Dr. Bettina Hellwig