GKV-Bilanz 1. Quartal

AOK sieht Trendwende bei Überschüssen

Berlin - 14.06.2012, 11:21 Uhr


Hohe Ausgabensteigerungen bei patentgeschützten Arzneimitteln macht der AOK-Bundesverband dafür verantwortlich, dass die AOK-Überschüsse im ersten Quartal mit 553 Millionen Euro um 74 Millionen Euro unter den entsprechenden Vorjahreswert gerutscht sind. Darin sieht der AOK-Bundesverband eine „Trendwende bei den Überschüssen“.

„Diese Entwicklung zeigt, dass die AOK mit ihrer soliden Finanzpolitik weiterhin richtig liegt. Zusatzbeiträge sind deshalb kein Thema für uns", erklärte dazu Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Wesentlich getragen sei das gute Finanzergebnis nach wie vor von den Wirtschaftlichkeitseffekten der AOK-Arzneimittel-Rabattverträge und den gesetzgeberischen Maßnahmen im Arzneimittelbereich. Graalmann: „Die AOK kann also weiterhin in Versorgungsqualität und effiziente Leistungsstrukturen investieren und ihr Leistungsangebot damit noch attraktiver machen."

Den Rückgang der Überschüsse führte Graalmann auf wieder deutlich steigende Arzneimittelausgaben bei nicht durch Rabattverträge beeinflussbaren Kosten für patentgeschützte Arzneimittel zurück. Für Patentarzneimittel stiegen die AOK-Ausgaben um  17 Prozent. Die Ausgaben für Krankenhausbehandlung seien bereits jetzt um rund 3 Prozent gestiegen, obwohl erst ein Bruchteil der Preisverhandlungen für 2012 wirksam geworden ist. Auch für die ärztliche Behandlung liegt die Steigerung laut AOK bei über drei Prozent, während die Verwaltungskosten der AOK nur leicht um 0,9 Prozent gestiegen seien.

Insgesamt seien die Leistungsausgaben der AOK je Versicherten im ersten Quartal um 3,4 Prozent (plus 643 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, während die Ausgabensteigerung im gesamten Vorjahr bei lediglich 1,7 Prozent betrug.


Lothar Klein