Merck und Dr. Reddy´s

Neue Partnerschaft für Onkologie-Biosimilars

Darmstadt - 06.06.2012, 17:08 Uhr


Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA hat mit dem indischen Pharmaunternehmen Dr. Reddy's Laboratories eine Partnerschaft geschlossen: Gemeinsam will man in den Biosimilar-Markt einsteigen. Wie Merck mitteilte, will man sich in erster Linie auf monoklonale Antikörper konzentrieren.

Biosimilars wird eine große Zukunft vorhergesagt – schließlich versprechen die Nachahmersubstanzen biotechnologisch hergestellter Arzneimittel erhebliche Einsparungen für die Krankenkassen. Dennoch: Die in Deutschland verwurzelten Unternehmen, die bereits im Geschäft sind – Hexal, Ratiopharm, Stada –, klagen über die Schwierigkeiten, im Markt neben den Erstanbietern Fuß zu fassen. Noch sind die Verordnungsquoten von Biosimilars vergleichsweise gering.

Dennoch setzen Merck und Dr. Reddy’s auf das neue Geschäftsfeld. Im letzten Jahr habe die Sparte Merck Serono begonnen, entsprechende Möglichkeiten zu sondieren, meldet das Darmstädter Unternehmen. In diesem Jahr folgte die Gründung einer Einheit „Biosimilars“. Sie wird im Kanton Waadt, Schweiz, angesiedelt. Hier finden sich bereits die wichtigsten Einrichtungen von Merck Serono zur Produktion biologischer Präparate.

Merck will auf bereits vorhandenem Know-how aufbauen: „Unsere Kompetenz in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Biopharmazeutika verschafft uns einen klaren Vorteil auf dem Gebiet der Biosimilars, und Dr. Reddy’s wird in diese Partnerschaft die Erfahrungen als Pionier im Markt für Biosimilars sowie die Kompetenz für Generika und Schwellenländer einbringen“, erklärte Stefan Oschmann, der als Mitglied der Geschäftsleitung bei Merck auch die Sparte Merck Serono verantwortet.

Im Rahmen der Partnerschaft sollen die Substanzen weltweit – mit Ausnahme einiger Länder – gemeinsam entwickelt, produziert und vermarktet werden. In der frühen Produktentwicklung und der vollständigen Phase-I-Entwicklung soll Dr. Reddy’s die Führung übernehmen. Nach Abschluss von Phase I wird die Sparte Merck Serono die Produktion der Substanzen übernehmen und die Phase-III-Entwicklung steuern. Die Forschungs- und Entwicklungskosten will man sich teilen.

Die Vermarktung außerhalb der USA fällt Merck Serono zu – ausgenommen sind zudem einzelne Schwellenländer, die gemeinschaftlich bearbeitet werden sollen oder für die Dr. Reddy’s die Exklusivrechte behalten wird. Vom Zeitpunkt der Vermarktung an wird Dr. Reddy’s Lizenzzahlungen von Merck erhalten. In den USA werden die Partner die Produkte auf der Basis einer Gewinnteilung gemeinsam vermarkten. Weitere Einzelheiten der Vereinbarung wurden nicht veröffentlicht.



Kirsten Sucker-Sket


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