AMG-Novelle

ABDA: Null-Retax verbieten!

Berlin - 06.06.2012, 12:34 Uhr


Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) fordert den Gesetzgeber auf, im Rahmen der 16. AMG-Novelle Kassen-Retaxationen auf Null zu verbieten. Angesichts der gegenwärtigen Praxis vieler Kassen bestehe „zwingender Regelungsbedarf“.

Die Unionsfraktion hatte in ihrem Positionspapier zur AMG-Novelle bereits das Anliegen der Apotheker, Nullretaxationen ein Ende zu setzen, aufgegriffen. Anlass gaben die Retaxationen von Betriebskrankenkassen bei Betäubungsmitteln wegen kleiner Formfehler. Dieses Vorgehen sei inakzeptabel, so die Union; eine gesetzliche Klarstellung sei daher anzustreben.

Einen entsprechenden Änderungsantrag gibt es bislang noch nicht. Doch die ABDA greift die Forderung in ihrer Stellungnahme zum Entwurf der AMG-Novelle wieder auf: „Die Praxis von Krankenkassen, im Rahmen der Abrechnungsprüfung Vollabsetzungen vorzunehmen, nimmt im Zuge des sich verstärkenden Wettbewerbs der Krankenkassen um Versicherte und des steigenden Kostendrucks stetig zu“, heißt es dort. Dies führe zu „verheerenden“ wirtschaftlichen Belastungen für die Apotheken. Dabei erfolge der komplette Verlust der Vergütung der Apotheken einschließlich des Warenwertes ohne rechtliche Grundlage, mahnt die ABDA. „Wir sehen daher zwingenden Regelungsbedarf, dass der Gesetzgeber  Vollabsetzungen ausdrücklich verbietet“. Hierzu sollte eine Ergänzung des § 129 Absatz 4 SGB V erfolgen. 


Kirsten Sucker-Sket