Landtagswahlen in Schleswig-Holstein

CDU: über Honoraranpassung sprechen

Berlin - 02.05.2012, 14:48 Uhr


In ihrem „Regierungsprogramm 2012 – 2017“ geht die schleswig-holsteinische CDU nicht auf apothekenspezifische Themen ein. Deshalb hat DAZ.online bei der gesundheitspolitischen Sprecherin und Landtagsabgeordneten der CDU in Schleswig-Holstein, Ursula Sassen, genauer nachgefragt. Versandhandelsverbot, Pick-up, Apothekerhonorare – dazu wollten wir mehr wissen.

Verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gelte besondere Sorgfalt, sagt Sassen. „Der Bundesrat hat sich für ein Versandhandelsverbot dieser Medikamente stark gemacht. Diese Auffassung kann die schleswig-holsteinische CDU unterstützen“, stellt sie die Position ihrer Partei dar. Jedoch scheint eine entsprechende Regelung auf Bundesebene nicht durchsetzbar.

Laut Sassen sorgen öffentliche Apotheken für eine sichere und geordnete Arzneimittelversorgung. „In den wenig besiedelten Gebieten können ergänzend dazu sogenannte Rezeptsammelstellen die Versorgung ergänzen. Diese werden durch öffentliche Apotheken in der Nähe betreut, so dass eine zeitnahe Versorgung und umfassende Beratung für die Patienten sichergestellt ist“, führt die Sprecherin aus. Im Gegensatz dazu betont sie: „In Pick-up-Stellen werden Arzneimittel durch nicht qualifiziertes Personal ausgehändigt. Es sollten daher alle rechtlichen Möglichkeiten geprüft werden, diese Betriebsform abzuschaffen.“

Die Apotheken seien durch das Arzneimittelneuordnungsgesetz in ihrer Ertragssituation sehr stark belastet worden, stellt Sassen fest. „Die Festzuschläge sind seit vielen Jahren nicht angepasst worden. Es ist daher notwendig, über angemessene Anpassungen zu sprechen“, erklärt Sassen gegenüber DAZ.online, wie die Situation von Apotheken verbessert werden könnte. Seit 2004 erhalten Apotheker für jede abgegebene Rx-Packung einen Festzuschlag von 8,10 Euro.

Sassen befürchtet außerdem steigende Medikamentenpreise, wenn kaufmännische Strukturen in der Arzneimittelversorgung zunehmen. „Die Bildung von Apothekenketten wird von der Landes- und Bundes-CDU weiterhin abgelehnt“, stellt Sassen klar.

Auf die Frage der DAZ.online-Redaktion „Warum sollten Apotheker in Schleswig-Holstein die CDU wählen?“ lautete die Antwort: „Die CDU ist eine Partei des Mittelstandes. Sie spricht sich ausdrücklich für den Erhalt des Apothekers als freien Heilberuf aus. Die Apothekerinnen und Apotheker in unserem Bundesland leisten täglich einen wichtigen Beitrag für das Gesundheitsland Schleswig-Holstein. Bei einer immer älter werdenden Bevölkerung und einem zunehmenden Arztmangel in den ländlichen Regionen brauchen wir die Apotheken zunehmend als einen ersten Ansprechpartner in allen Gesundheitsfragen.“


Svenja Schwob