Jodversorgung wieder schlechter

Schilddrüsenerkrankungen auf dem Vormarsch

20.04.2012, 10:38 Uhr


Nachdem sich die Jodversorgung in Deutschland in den vergangenen Jahren verbessert hatte, ist nun wieder ein umgekehrter Trend zu beobachten. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) hin und warnt zugleich vor der Zunahme von Schilddrüsenerkrankungen.

Wie die DGN anlässlich ihrer bevorstehenden Jahrestagung meldet, verwenden derzeit 75 bis 80 Prozent der deutschen Privathaushalte jodiertes Speisesalz. Im Bereich der Nahrungsmittel-verarbeitenden Industrie nehme der Einsatz von Jodsalz dagegen mittlerweile wieder ab. Grund dafür sei die zunehmende Internationalisierung der Lebensmittelindustrie, die große Unternehmen dazu zwinge, möglichst kostengünstige und für den gesamten Markt identische Produkte herzustellen. Da in den unterschiedlichen Ländern stark variierende gesetzlich empfohlene Obergrenzen der Jodaufnahme existieren, werde Jodsalz immer weniger eingesetzt. In der Folge, so die DGN, verschlechtert sich hierzulande die Jodversorgung. Als Folge rechnet die Gesellschaft mit einer Zunahme von Schilddrüsenerkrankungen.


Dr. Beatrice Rall