Autoimmunerkrankungen

Rauchen fördert die Entstehung der Rheumatoiden Arthritis

Erlangen-Nürnberg - 14.04.2012, 11:05 Uhr


Rauchen erhöht das Risiko, an Rheumatoider Arthritis zu erkranken. Aber auch andere äußere Einflüsse spielen – neben genetischen Faktoren – eine große Rolle bei der Entstehung der Autoimmunerkrankung.

Erkenntnisse über die unterschiedlichen Auslöser und molekularen Mechanismen, die an der Entstehung der Rheumatoiden Arthritis beteiligt sind, fördern die Entwicklung neuer effektiver Therapien.

Die Rheumatoide Arthritis gehört zu den Erkrankungen, bei denen Immunzellen den eigenen Körper angreifen. Sie entsteht durch ein komplexes Wechselspiel zwischen genetischen Faktoren, Umwelteinflüssen und Infekten. Anhand von genetischen Untersuchungen konnten Wissenschaftler nachweisen, dass nicht allein die genetische Veranlagung Einfluss auf die Entstehung der Rheumatoiden Arthritis nimmt. Auch Infekte, wie Zahnfleischentzündung (Parodontitis) und Epstein-Barr-Virus, oder Lebensgewohnheiten wie Rauchen können das Risiko erhöhen, an Rheumatoider Arthritis zu erkranken.

Experimentelle Untersuchungen haben ergeben, dass Zigarettenrauch das Immunsystem verändert: Nicotin bindet sich an spezifische Rezeptoren auf der Oberfläche von Immunzellen und kann diese zum Teil aktivieren. Außerdem kann der Zigarettenrauch eine Reaktion auslösen, die körpereigene Eiweiße verändert. Diese Eiweiße werden dann vom Immunsystem als körperfremd angesehen und attackiert.

Literatur: Wekerle, H., et al.: Nature Med. 2012;18:66–70, Online: DOI: doi:10.1038/nm.2635 und MacInnes, I. B, Schett, G.: N. Engl. J. Med. 2011;365:2205-19.


Dr. Bettina Hellwig