FAZ-Bericht

Celesio will DocMorris-Versandapotheke verkaufen

Berlin - 26.03.2012, 18:35 Uhr


Die Versandhandelsapotheke Doc Morris soll nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) verkauft werden. Der Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio, zu dem Doc Morris gehört, hat die Deutsche Bank danach mit der Suche nach Investoren beauftragt. Ein Sprecher von Celesio wollte sich gegenüber DAZ.online dazu nicht näher äußern, sondern verwies auf eine für diesen Dienstag angesetzte Bilanzpressekonferenz.

Der Verkauf, der möglichst noch in diesem Jahr über die Bühne gehen soll, dürfte Celesio einen dreistelligen Millionenbetrag bringen. Doc Morris erzielt im Versandhandel einen Umsatz von gut 300 Millionen Euro und gilt laut FAZ als durchaus rentabel. 2007 hatte Celesio knapp 200 Millionen Euro für Doc Morris bezahlt. Grundsätzlich könnte Doc Morris für Finanzinvestoren wie auch für strategische Investoren interessant sein. 

Allerdings hat die Absicht der Bundesregierung, ausländische Rx-Boni zu verbieten, die Suche nach Investoren für DocMorris nicht erleichtert. Außerdem könnte ein Verkauf der Versandapotheke DocMorris an einen Investor das angeschlagene Verhältnis zwischen Celesio und Apothekern weiter belasten. Ein Investor würde das Versandgeschäft offensiv weiterführen. Darauf hatte Celesio zuletzt verzichtet.

Bei einem Geheimtreffen mit DAV-Chef Fritz Becker hatte Celesio-Chef Martin Pinger zugesichert, das „rote Tuch“ DocMorris bis Jahresende 2012 aus der Welt zu schaffen. Wie das geschehen könnte, blieb allerdings offen.

Unklar ist auch nach Informationen der F.A.Z. daher noch, ob lediglich das Geschäft der Versandapotheke abgegeben wird oder auch die Marke DocMorris.  


Lothar Klein