Erweitertes Preismoratorium

NARZ und Kohlpharma legen Streit bei

Berlin - 20.03.2012, 12:04 Uhr


Der Arzneimittelimporteur Kohlpharma und das norddeutsche Apothekenrechenzentrum NARZ haben ihren Streit über die Abrechnung von Herstellerrabatten aus dem erweiterten Preismoratorium beigelegt. Eine drohende Belastung der Apotheken ist damit vom Tisch.

„Die Einigung zwischen NARZ und Kohlpharma entstand durch den Hinweis des NARZ, die offenen Beträge nicht länger vorfinanzieren und somit die Zinslast tragen zu können. NARZ erklärte sich dazu bereit, freiwillig, ohne gesetzliche und vertragliche Grundlage und ohne Bezahlung des Programmieraufwandes die von Kohlpharma geforderten Zusatzdaten zu liefern. Voraussetzung für die Einigung ist aber, dass die Zahlung der offenen Beträge durch Kohlpharma innerhalb von einer Woche nach  Zugang der fehlerfreien Daten erfolgt. Die Daten wurden am 16.03.2012 vom NARZ an Kohlpharma übersandt", teilte NARZ mit.

Damit sei der Weg frei, die infrage stehenden Beträge des Zeitraumes 01. Juli 2011 bis 31. März 2012 in der jeweiligen Höhe direkt von den betreffenden Krankenkassen zurückzufordern, teilte Kohlpharma in seiner Erklärung mit. „Somit ist auch eine mögliche Belastung der Apotheken vom Tisch“, heißt es dort weiter: „Mit der Einigung setzen beide Unternehmen die traditionell vertrauensvolle Zusammenarbeit fort.“ 

In der Auseinandersetzung war es zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Kohlpharma und NARZ gekommen. Kohlpharma hatte sich zunächst geweigert, die von NARZ im Auftrag der GKV erstellten Nachverrechnungen zu bezahlen. Dagegen hatte NARZ protestiert und angekündigt, die Apotheken belasten zu müssen.

Dr. Jörn Graue, NARZ-Vorstandsvorsitzender, forderte erneut die Politik auf, bei der Berechnung der Herstellerabschläge für eindeutige, unmissverständliche Regelungen zu sorgen, damit Streitfälle nicht immer wieder zulasten der Apotheker geklärt werden müssen. 


Lothar Klein


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