DAZ.online-Umfrage

„Pille danach“ – auch bei uns rezeptfrei?

Stuttgart - 16.03.2012, 14:26 Uhr


Die Sicherheit der „Pille danach“ hängt ganz wesentlich von ihrer zeitnahen Einnahme und schnellen Verfügbarkeit ab. Doch in Deutschland steht vor der Anwendung der verschreibungspflichtigen „Pille danach“ immer erst ein Arztbesuch, der die Anwendung zeitlich verzögert.

Rezeptfrei in Apotheken erhältlich ist Levonorgestrel als „Pille danach“ zur postkoitalen Empfängnisverhütung in Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland, Großbritannien und Nordirland, Island, Lettland, Litauen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Türkei, den Niederlanden, Norwegen, Frankreich und Luxemburg. In Großbritannien und Frankreich werden diese Präparate in Schulen bei Bedarf an Schülerinnen abgegeben. In Italien ist Levonorgestrel als „Pille danach“ ebenso wie in Deutschland rezeptpflichtig. ProFamilia sieht hierzulande seit längerem Änderungsbedarf, genauso wie die Mehrzahl der Teilnehmer unserer nicht repräsentativen DAZ.online-Umfrage.

33 Prozent der Umfrageteilnehmer halten es für zeitgemäß, dass Levonorgestrel als „Pille danach“ auch in Deutschland ebenso wie in den meisten europäischen Ländern rezeptfrei in der Apotheke verkauft werden darf.

Weitere 35 Prozent der Umfrageteilnehmer knüpfen an den ebenfalls gewünschten, rezeptfreien Verkauf  Bedingungen: Die Abgabe sollte von einer verpflichtenden, persönlichen Beratung begleitet werden, die „Pille danach“ sollte keinesfalls im Versandhandel („auf Vorrat“) geordert werden dürfen.

32 Prozent halten die Verschreibungspflicht für Levonorgestrel als „Pille danach“ weiterhin für angemessen. Sie sind der Auffassung, dass nur der Arzt die Verantwortung für die richtige Anwendung übernehmen kann.


Reinhild Berger