Erweitertes Preismoratorium

NARZ: Kohlpharma und MTK-Pharma verweigern Zahlung

Hamburg - 08.03.2012, 18:31 Uhr


Der Streit zwischen dem GKV-Spitzenverband und einigen Arzneimittelherstellern über Millionen Euro Nachforderungen aus dem erweiterten Preismoratorium könnte zu konkreten Belastungen für die Apotheken führen: Das Norddeutsche Apotheken-Rechenzentrum (NARZ) informierte jetzt darüber, dass Kohlpharma und MTK-Pharma die von den Krankenkassen geforderten Herstellerrabatte nicht bezahlen wollen.

„Kohlpharma und MTK-Pharma vertreten bei der Erstattung des ihnen durch uns in Rechnung gestellten Herstellerabschlages hinsichtlich der vom GKV-Spitzenverband einseitig eingestuften Moratoriumsrabatte sowie der Herstellerrabattpflicht für die Postbeamtenkrankenkasse eine eigene Rechtsauffassung. Dies führt dazu, dass diese beiden Hersteller unsere Rechnungen für Dezember 2011 und Januar 2012 nicht vollständig beglichen haben“, heißt es in der NARZ-Information.

Insgesamt handelt es sich um Beträge von rund 500.000 Euro, die seit Juli 2011 aufgelaufen sind: „Derzeit (per 08.03.2012) sind noch Beträge im mittleren sechsstelligen Bereich unbezahlt“, so NARZ weiter. Sollte mit Kohlpharma und MTK-Pharma keine Lösung gefunden werden, „so müssten wir Sie als ultima ratio mit den offenen Beträgen belasten. Wir hoffen aber nicht, dass es dazu kommen muss."

„Es ist unerträglich, dass der Streit über das erweiterte Preismoratorium auf dem Buckel der Apotheker ausgetragen wird“, sagte der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, zu DAZ.online. „Ich fordere den Gesetzgeber auf, ihr Abhilfe zu schaffen.“  


Lothar Klein