Neue Preisbildung für parenterale Zubereitungen

DAV: Neue Hilfstaxe senkt Kosten

Berlin - 29.02.2012, 15:56 Uhr


Morgen tritt eine neue Vereinbarung zur Preisberechnung parenteraler Lösungen („Hilfstaxe“) in Kraft. „Die neue Hilfstaxe ermöglicht auch in Zukunft eine hochwertige und flächendeckende Versorgung von Krebspatienten“, kommentierte Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), den aktualisierten Vertrag zwischen DAV und GKV-Spitzenverband.

Die neue Hilfstaxe sieht ein höheres Honorar für die Herstellung von zytostatikahaltigen Arzneimitteln bei gleichzeitig geringerem Apothekenabgabepreis der hergestellten Arzneimittel vor. So steigt das Honorar für die Herstellung einer zytostatikahaltigen Lösung von 69 auf 79 Euro, wohingegen der Apothekenverkaufspreis durch einen geänderten Abschlag auf die in der Herstellung eingesetzten Fertigarzneimittel sinkt.

Gemessen an den Verordnungszahlen summiert sich laut ABDA der Gewinn für Apotheken durch das gestiegene Honorar auf insgesamt 23 Millionen Euro. Der erhöhte Apothekenabschlag von 25 Prozent zugunsten der GKV führe hingegen gleichzeitig zu Ersparnissen von 93 Millionen Euro für die gesetzlichen Kassen.

Der ABDA zufolge sind bundesweit rund 400 Apotheken von den neuen Regelungen in der Hilfstaxe betroffen. Pro Jahr würden mehr als 2,3 Millionen Spezialrezepturen (Zytostatika- oder Schmerzmittellösungen) zulasten der GKV hergestellt.

Der DAV-Vorsitzende Fritz Becker betont, dass durch die Anhebung des Honorars die Arbeitsleistungen von Apothekern nun besser honoriert würden – auch wenn die Änderungen noch nicht ausreichend seien. Man sorge für „mehr Transparenz bei der Abrechnung von parenteralen Zubereitungen“. Dies schaffe mehr Vertrauen, sorge für weniger Bürokratie und spare dazu noch Geld, so Becker.

Der GKV-Spitzenverband spricht von einem „Gewinn für beide Seiten“. Dr. Antje Haas, Leiterin der Abteilung Arzneimittel, unterstreicht jedoch, dass man sich auf diesem Erfolg „keinesfalls ausruhen“ werde. „Das ist lediglich ein erster Schritt zu marktgerechten Preisen.“ So werde man künftig unter anderem die Möglichkeit von Preisabfragen gezielter nutzen, um Einkaufsvorteile der Apotheken zugunsten der Versicherten zu erschließen.


Almuth Schmidt


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