VSA-Datenhandel

Bayerns Datenschützer inspizieren GFD

Berlin - 22.02.2012, 15:19 Uhr


Jetzt schalten sich die Datenschützer direkt in die Untersuchungen der Vorwürfe gegen die Verrechnungsstelle Süddeutscher Apotheken (VSA) ein: Am Freitag statten Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht der VSA-Tochter GFD (Gesellschaft für Datenverarbeitung) einen Inspektionsbesuch ab. Anfang März werden sich die Datenschützer aller Bundesländer bei einem Treffen mit dem VSA-Vorgängen befassen.

Bei ihrem Inspektionsbesuch am Freitag wollen die bayerischen Datenschützer nicht nur die GFD-Räumlichkeiten begutachten, sondern offenbar auch das neue Trustcenter, die Idapharm, in Augenschein nehmen. Außerdem sollen weitere geplante Verbesserungen des Datenschutzes bei der VSA-Tochter unter die Lupe genommen werden.

GFD und Idapharm unterhalten ihre Geschäftsräume im selben Eck-Geschäftshaus in Karlsberg, allerdings mit unterschiedlicher postalischer Adresse. Nach Angaben der VSA-Geschäftsführung ist die im Jahr 2010 eingerichtete neue Organisation des Datenflusses zwischen VSA, Idapharm und GFD mit den bayerischen Datenschutzbehörden bereits abgestimmt und entspricht den strengen Regeln des Schutzes von Sozialdaten.

Erhebliche Zweifel an dieser Darstellung äußert hingegen Dr. Thilo Weichert, Landesbeauftragter für den Datenschutz Schleswig-Holstein. „Das VSA-Modell basiert auf dem Verkauf von nicht vollständig anonymisierten Daten“, so Weichert zu DAZ.online. Unter Druck sind seit der Veröffentlichung im „Spiegel“ offenbar auch die bayerischen Datenschützer. Weichert: „Die betroffenen Stellen müssen jetzt datenschutzkonformes Vorgehen nachweisen.“ Am 8. und 9. März treffen sich in Bayern Datenschützer aus allen Bundesländern. Das Topthema: Der Umgang der VSA mit den Rezeptdaten. Es ist davon auszugehen, dass der Inspektionsbesuch  der GFD mit diesem Termin in Zusammenhang steht.    


Lothar Klein