Apothekenrabatt 2013

Lauterbach: Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Berlin - 08.02.2012, 09:30 Uhr


Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfaktion, Karl Lauterbach, schlägt für Apotheker ungewöhnliche Töne an: Was den für die Jahre 2011 und 2012 gesetzlich verordneten Rabatt von 2,05 Euro betrifft, so könne dieser nach 2013 nicht fortgesetzt werden. „Tatsächlich muss man hier politisch Wort halten“, so Lauterbach gestern in der n-tv-Sendung „Das Duell“.

Während Lauterbachs Widersacher aus der Union, Jens Spahn, in den letzten Tagen wiederholt betont hat, dass bei der Verhandlung des Apothekenabschlags 2013 die zuvor geltenden 1,75 Euro als Ausgangsbasis herangezogen werden sollten, schwieg die SPD bislang zu diesem Thema. Nun räumt Lauterbach ein, es sei den Apothekern versprochen worden, dass der seit 2011 geltende Rabatt nicht fortgeführt werde. Hier müsse man auch Glaubwürdigkeit behalten, so der SPD-Abgeordnete.

Allerdings hält Lauterbach eine grundlegende Reform des apothekerlichen Honorarsystems für erforderlich. Mit den derzeitigen kleinen Schritten, bei denen Rabatte rauf und runter gesetzt werden, „flickschustert“ man nur an „nicht funktionierenden Systemen“. Wichtiger sei es, zu einer leistungsgerechten Verteilung zu kommen. Bislang spiele die Leistung eine zu geringe Rolle. Die Honorierung sei zu stark von der Abgabe abhängig, nicht aber von einer guten Beratung. „Das System ist leistungsfeindlich“, so Lauterbach.

Der CDU-Politiker Spahn betonte ebenfalls, dass Apotheken bis Ende 2012 zwei Jahre ihren Sparbeitrag geleistet hätten – wenn man 2013 auf den alten Stand zurückspringe, schenke man den Apothekern nichts, man beende lediglich – wie zugesagt – das Sparen. 

Sehen Sie hier die n-tv Sendung „Das Duell“ vom 7. Februar 2012.


Kirsten Sucker-Sket


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