Apotheken helfen Bedürftigen

Rezeptfreie Medikamente 20 Prozent günstiger

Berlin - 13.01.2012, 14:15 Uhr


In München haben sich 22 Apotheken dem sozialen Hilfsprojekt „Medikamentenhilfe München“ angeschlossen. Sie bieten Bedürftigen verschreibungsfreie Arzneimittel um mindestens 20 Prozent günstiger an. Das Pilotprojekt ist zunächst auf ein Jahr befristet und startete vergangenen Mittwoch.

„Die Höhe des Rabattes ist den Apotheken überlassen“, erklärt Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, der mit seiner eigenen Apotheke an der Medikamentenhilfe München beteiligt ist. „In der Regel handelt es sich jedoch um eine Vergünstigung von mindestens 20 Prozent auf den Verkaufspreis der Apotheke.“ 

Die Kunden müssen ein grünes Rezept vom Arzt und ihren München-Pass in der Apotheke vorlegen. Den München-Pass erhalten beispielsweise Bezieher von Hilfe zum Lebensunterhalt oder der Grundsicherung in den Sozialbürgerhäusern Münchens. Pass-Besitzer können viele Vergünstigungen bei städtischen und nicht städtischen Einrichtungen in Anspruch nehmen. „Die Medikamentenhilfe München ist eine sinnvolle Ergänzung des München Passes“, betonte Viktor Münster, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe München und Oberbayern.

Das Projekt wurde von der „Münchner Insel“, einer  ökumenischen  Einrichtung zur Krisen- und Lebensberatung, ins Leben gerufen. Neben den teilnehmenden Apotheken konnten das Gesundheitsreferat der Stadt München, die Bayerische Landesapothekerkammer, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns und die Münchner Wohnungslosenhilfe als Partner für die Initiative gewonnen werden. Damit stehe das Projekt auf einem „festen Fundament“, freut sich Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt.

In den Münchner Sozialeinrichtungen liegen Flyer aus, in denen sich die Bürger über die Medikamentenhilfe und den München-Pass informieren können. Dort und unter www.muenchen.de/medikamentenhilfe sind die teilnehmenden Apotheken aufgeführt. Weitere Apotheken würden bereits überlegen, an dem Projekt teilzunehmen, sagt Sybille Loew, Katholische Leiterin der ökumenischen Krisen- und Lebensberatung. „Auch bei unseren Klienten stößt das neue Angebot auf Interesse“, so Loew. Die Zukunft werde zeigen, wie viele der 95.000 Anspruchsberechtigten davon Gebrauch machen.


Svenja Schwob


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