TK-Studie

Lebenseinstellung beeinflusst das Immunsystem

Berlin - 04.01.2012, 11:39 Uhr


Optimisten sind weniger anfällig für Infekte der oberen Atemwege, meldet die Techniker Krankenkasse (TK). Dies zeige eine Studie, die der Frage nachging, ob neben der Länge und Härte des Winters und psychischen Belastungen auch die Erwartungen an sich selbst Einfluss auf die Infektionsanfälligkeit von Studierenden haben.

„Wir wissen aus vielen Studien, dass die Lebensweise, das heißt, wie wir uns ernähren, wie viel wir uns bewegen und wie wir mit Stress umgehen, Einfluss auf unser Immunsystem und damit unser Infektionsrisiko hat. Wir wollten wissen, ob es im Gegenzug möglich ist, dieses Risiko durch eine positive Lebenseinstellung zu reduzieren“, erklärt TK-Psychologe Heiko Schulz die Beweggründe für das Projekt. Durchgeführt wurde dieses von der TK gemeinsam mit Psychologen der Roehampton University in London und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Zunächst unterteilten die Wissenschaftler die teilnehmenden 80 Studierenden anhand eines Fragenkataloges in Optimisten und Pessimisten. Anschließend wurde der Infektionsstatus der Studierenden einmal während und einmal außerhalb ihrer Prüfungsphase untersucht – dafür wurden die Teilnehmer in beiden Phasen nach dem Auftreten von neun Erkältungssymptomen wie verstopfter Nase, Husten oder Halsentzündung befragt. 

Ergebnis der Befragungen: Die optimistischen Hochschüler empfanden ihre Prüfungsphase als weniger stressig und psychisch belastend und wiesen auch weniger Erkältungssymptome auf. Pessimistische Probanden mit niedriger Selbstwirksamkeitserwartung taten sich dagegen nach eigenem Empfinden schwerer mit der Bewältigung der Prüfungsphase. Laut TK investieren sie mehr Energie, um den Stress zu bewältigen und sind dadurch krankheitsanfälliger. 

Schulz empfiehlt daher, das neue Jahr nicht nur mit guten Vorsätzen, sondern auch mit einer Portion Optimismus zu beginnen. Natürlich könne niemand von einem Tag auf den anderen beschließen, von nun an optimistisch durchs Leben zu gehen. „Es ist aber möglich, eine positivere Sichtweise und Strategien zur Stressbewältigung zu trainieren und schließlich auch die Denkrichtung zu wechseln“, so der Psychologe.


Juliane Ziegler


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