Elektronische Gesundheitskarte

AOK erfüllt eGK-Quote

Berlin - 29.12.2011, 11:29 Uhr


In den letzten vier Monaten haben mehr als 2,5 Millionen AOK-Versicherte die elektronische Gesundheitskarte (eGK) erhalten. Wie der AOK-Bundesverband dazu mitteilt, haben damit alle zwölf AOKs die mit dem GKV-Finanzierungsgesetz festgelegte Ausstattungsquote erfüllt.

Bis zum Jahresende 2012 werde die Ausstattungsquote bereits bei 70 Prozent liegen. Neu an der eGK ist unter anderem das Lichtbild auf der Vorderseite. Es soll bei Verlust der Karte vor Missbrauch schützen. Weitere Funktionen folgen 2012 im Zuge der geplanten Online-Anbindung. 

„Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt und damit einen wichtigen Grundstein gelegt, das Projekt elektronische Gesundheitskarte wieder auf Kurs zu bringen“, betonte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand beim AOK-Bundesverband. Dafür reiche jedoch das alleinige Engagement der Krankenkassen bei Weitem nicht aus. „Das Projekt kann nur erfolgreich werden, wenn alle Beteiligten mit dem gleichen Einsatz an die Sache herangehen. Die Krankenkassen sind in Vorleistung getreten, jetzt müssen unsere Projektpartner zügig nachlegen“, forderte Deh. Eine Verweigerungshaltung auf Seiten der Leistungserbringer, wie in der Vergangenheit immer wieder erlebt, sei nicht mehr länger hinnehmbar. 

In diesem Zusammenhang bemängelte Deh die einseitigen Sanktionierungen der Politik: „Bisher werden ausschließlich die Krankenkassen in die Pflicht genommen und damit die treibenden Kräfte in diesem Prozess. Es ist daher schon verwunderlich, warum gerade wir Kassen mit Strafzahlungen bedroht werden, die erkennbare Hinhaltetaktik anderer Projektbeteiligter gleichzeitig aber ohne Konsequenzen bleibt.“ Die Unzufriedenheit der politischen Entscheidungsträger über die Verzögerungen im Projektverlauf sei durchaus verständlich. „Aber wer nur einseitig Druck ausübt, darf sich dann auch nicht über mangelnde Umsetzungsfortschritte wundern“, hielt Deh fest. 


Lothar Klein