SPD-Parteitagsbeschluss zur Gesundheitspolitik

CSU: Apotheken-Ketten verhindern

12.12.2011, 10:25 Uhr


Der SPD-Parteitagsbeschluss zur Gesundheitspolitik mit seinen überraschenden Ausführungen zum Arzneimittelvertrieb ruft weiterhin Kritiker aus den Reihen der Regierungskoalition auf den Plan. Auch der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Max Straubinger, hat sich pro inhabergeführte Apotheke positioniert.

„Ich verurteile es, dass sich die Sozialdemokraten in ihrem Parteitagsbeschluss Solidarische Gesundheit für Apothekenketten aussprechen. Sie positionieren sich damit klar gegen inhabergeführte Apotheken. Der Beschluss richtet sich ebenso gegen den verantwortlich handelnden Heilberuf des Apothekers und gegen Patientinnen und Patienten“, ließ Straubinger verlauten.

Der CSU-Politiker betonte, dass inhabergeführte Apotheken nicht verdrängt werden dürften und das Entstehen von Konzernketten verhindert werden müsse. „Menschlichkeit und qualifizierte Beratung zu Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten sollen auch weiterhin im Mittelpunkt stehen, es darf nicht der Profit höchste Priorität haben“.

Wenn man in der SPD behaupte, es handele sich um eine eigentlich nicht gewollte Einzelmeinung, die aus Versehen doch beschlossen worden sei, so sei dies unglaubwürdig, betonte Straubinger.

Nach wie vor ist seitens der SPD keine Erklärung zu hören, wie die Formulierung zum liberalisierten Arzneimittelvertrieb in den Leitantrag geraten ist. Auch Karl Lauterbach – der immer wieder als Person mit besagter „Einzelmeinung“ zitiert wird – soll nach Angaben seines Bundestagsbüros nichts mit dem Passus zu tun haben. Das Thema Ketten sei nie ein Thema in der Fraktion und der SPD-Arbeitsgruppe Gesundheit gewesen, hieß es letzte Woche gegenüber DAZ.online.  


Kirsten Sucker-Sket