Preissenkung Silodosin

Merckle Recordati senkt Preis von Urorec® auf europäisches Niedrigpreisniveau

06.12.2011, 17:00 Uhr


Ulm, 9. November 2011 – Das Ulmer Pharmaunternehmen Merckle Recordati senkt zum 1. Dezember drastisch seine Preise für das Medikament Urorec® zur Behandlung der Benignen Prostata Hyperplasie.

Diese Maßnahme ist die Reaktion auf die zum 1. Dezember 2011 durch den GKV Spitzenverband erfolgte Festlegung der Festbeträge für Silodosin, nachdem der Gemeinsame Bundesausschuss im August eine Eingruppierung der Substanz in die Gruppe der Alpharezeptorenblocker, Festbetragsgruppe 2, beschlossen hatte.

Silodosin ist patentgeschützt bis zum Jahre 2020. Die Recordati Gruppe hat die klinische Entwicklung in Europa durchgeführt und im Februar die europaweite Zulassung durch die EMA erhalten. Das Produkt ist unter dem Warenzeichen Urorec® von Merckle Recordati im Juni 2010 auf dem deutschen Markt eingeführt worden.

Mit einem maximalen Apothekenverkaufspreis von unter 90 Euro incl. 19% Mehrwertsteuer für eine Quartalstherapie (N3, 100 Kapseln 8mg) lag der Preis bislang in einem vergleichsweise niedrigen Bereich für neue, patentgeschützte Präparate.

Der nunmehr erteilte Festbetrag orientiert sich hingegen am hochgenerischen Tamsulosin und liegt daher auf einem extrem niedrigen Niveau. Nicht nur das, entgegen der hinlänglichen Auffassung teurer patentgeschützter Medikamente in Deutschland, liegt der deutsche Festbetrag deutlich unter allen anderen Preisen für diese Substanz in den anderen europäischen Ländern, die ausnahmslos staatliche Preisverhandlungen und –genehmigungen vorsehen.

Vergleicht man den Herstellerabgabepreis pro Kapsel in den verschiedenen Ländern am Beispiel der 8mg Kapseln, so wird ersichtlich, dass der deutsche Festbetrag mit 21 Cent lediglich 46% des europäischen Durchschnittspreises beträgt bzw. nur zwei Drittel des niedrigsten bislang genehmigten europäischen Preises in Rumänien!

Ein derartig niedriger Preis ist für ein patentgeschütztes und nur von einem Hersteller angebotenes Produkt wirtschaftlich nicht realisierbar. Silodosin wird eben nicht wie Tamsulosin von einer Vielzahl von generischen Herstellern in Indien oder China zu Dumping Preisen hergestellt.

„Wir sind von der Qualität des Produktes und seiner wissenschaftlichen und klinischen Vorteile überzeugt“, so Geschäftsführer Dr. Jürgen Harders, „und wollen daher auch zukünftig Patienten eine Therapie mit Urorec® ermöglichen.“

Merckle Recordati hat sich daher entschieden, die Herstellerabgabepreise für Urorec® zum 01. Dezember 2011 drastisch um durchschnittlich über 50% auf das z.B. in Rumänien entsprechende niedrigste europäische Preisniveau zu senken.

Aufgrund der Handelsspannen auf Großhandels- und Apothekenebene sowie insbesondere der Mehrwertsteuer reduziert sich so der Apothekenverkaufspreis der Packungen um durchschnittlich über 40%.

„Allerdings,“ ergänzt Dr. Harders, „die Festbeträge können wir aus wirtschaftlichen Gründen damit nur teilweise umsetzen. Wir tun dies in einem Maße, das dem Unternehmen noch eine Deckung der Kosten erlaubt, gleichzeitig aber auch eine zumutbare Zuzahlung des Patienten für seine Therapie erforderlich macht.“

Bei Verordnung von 100 Tabletten Urorec® 8mg oder 4mg, d.h. der Therapie für ein Quartal, wird zukünftig eine Zuzahlung von € 14,49 (statt bisher max. € 8,97) zusätzlich zur gesetzlichen Rezeptgebühr von € 5,00 notwendig.

Das Verordnungsbudget des Arztes und damit die Ausgaben der GKV werden hingegen bei der Therapie mit Urorec® lediglich mit dem Festbetrag, d.h. Tagestherapiekosten von 36 Cent bei der 8mg Dosierung bzw. 33 Cent bei der 4mg Dosierung, belastet. Bezogen auf eine N3 Packung Urorec® 8mg heißt dies 36,38 € statt bislang 89,68 €.

Merckle Recordati bietet so in Deutschland ein originäres, patentgeschütztes Präparat zu europäischen Niedrigpreisen an – aus Verantwortung und zum Wohle für die Patienten und im Widerspruch zur hinlänglichen Meinung überteuerter deutscher Arzneimittelpreise.

FIRMENINFORMATION

Merckle Recordati GmbH, seit Februar 2005 Tochterunternehmen der forschenden italienischen Pharmagruppe Recordati S.p.A. (Mailand), vertreibt mit rund 180 Mitarbeitern im Innen- und Außendienst Arzneimittel und Medizinprodukte auf dem deutschen Markt. Im Jahr 2010 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 61 Millionen Euro. Weitere Informationen unter www.merckle-recordati.de

Recordati ist ein pharmazeutisches Unternehmen, wurde 1926 gegründet, ist an der italienischen Börse notiert (Reuters RECI.MI, Bloomberg REC IM, ISIN IT 0003828271) und hat sich auf die Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln spezialisiert. Der Hauptsitz von Recordati befindet sich in Mailand, Italien, mit Vertretungen in den wichtigsten europäischen Ländern und insgesamt rund 3.000 Mitarbeitern. Ein Außendienst von mehr als 1400 Pharmaberatern und Produktspezialisten bewirbt in Europa sowie Russland und den Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (G.U.S.) eine Vielzahl innovativer Entwicklungs- und Lizenzprodukte aus verschiedenen therapeutischen Bereichen einschließlich Medikamente für seltene Krankheiten. Die Forschung von Recordati ist auf die Entwicklung neuer Arzneimittel in den Therapiegebieten Herz-Kreislauf und Urologie sowie für seltene Krankheiten fokussiert, Bereiche in denen Recordati bereits Erfolge in der Forschung und Entwicklung von Originalpräparaten verzeichnen konnte. 2010 betrug der konsolidierte Ertrag EUR 728,1 Mio., mit einem operativen Ergebnis von EUR 154,8 Mio. und einem Reingewinn von EUR 108,6 Millionen. Für weitere Informationen: www.recordati.com.


Alle Erwähnungen und Beschreibungen von Produkten von Recordati stellen ausschließlich Informationen über die allgemeine Beschaffenheit der Aktivitäten des Unternehmens dar und sind nicht dazu bestimmt, die Zweckmäßigkeit der Einnahme irgendeines der Produkte in irgendeinem besonderen Fall zu empfehlen.


Stefan Rapp