Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Aus für Buflomedil-haltige Injektabilia

18.11.2011, 10:00 Uhr


Ende Mai hatte das BfArM den Rückruf aller oraler Darreichungsformen des Vasodilatators Buflomedil veranlasst. Hintergrund war eine Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), der zunächst für Buflomedil in oraler Form ein negatives Nutzen Risiko-Verhältnis festgestellt hatte. Jetzt wurde

Buflomedil ist ein Alpha-Rezeptorantagonist, der unter anderem wegen seiner gefäßerweiternden Eigenschaften bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit eingesetzt wurde. Frankreich hatte schon im Februar 2011 alle Bulfomedil-haltigen Arzneimittel wegen der geringen therapeutischen Breite und schwerwiegender, teils tödlicher Nebenwirkungen vom Markt genommen, unter anderem wegen schweren neurologischen Komplikationen (Krampfanfällen, Status epilepticus) und kardialen Nebenwirkungen (Herzrhythmusstörungen; Herzstillstand). Daraufhin hatte der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA Buflomedil einem Review unterzogen und im Mai 2011 zunächst die Vertriebseinstellung für alle oralen Buflomedil-haltigen Arzneimittel empfohlen. Jetzt wird Buflomedil in allen Darreichungsformen ein negatives Nutzen-Risiko-Verhältnis bescheinigt, so dass auch der Vertrieb Buflomedil-haltiger Ampullen eingestellt werden muss.
Ärzten wird empfohlen, Buflomedil-haltige Arzneimittel nicht mehr zu verordnen und auf Alternativen auszuweichen. Patienten, die noch mit Buflomedil behandelt werden, sollen sich mit ihrem Arzt in Verbindung setzen.

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Dr. Doris Uhl