Verdachtsmeldungen zu Marcumar

73 tödliche Blutungen unter Marcumar in zehn Jahren

16.11.2011, 17:00 Uhr


Im Zusammenhang mit der Diskussion über das Blutungsrisiko des neuen Gerinnungshemmers Dabigatran (Pradaxa®) hat das BfArM nun Zahlen zu tödlichen Blutungen unter der Einnahme von Phenprocoumon (Marcumar) veröffentlicht. Danach wurden

Eingegangen sind vier bis 16 Meldungen pro Jahr. Das BfArM betont, dass die Zahlen aus den freiwilligen Verdachtsmeldungen der Ärzte (sog.  „Spontanmeldesystem“) nur begrenzt geeignet sind, die Häufigkeit des Auftretens von Risiken bei unterschiedlichen Wirkstoffen miteinander zu vergleichen. Erfahrungsgemäß würden Verdachtsfälle bei neuen Arzneimitteln wie Pradaxa häufiger gemeldet als bei bereits lang eingeführten, wie dem Mitte der 50er Jahre zugelassenen und in Deutschland häufig eingesetzten Gerinnungshemmer Marcumar.
Aufgrund der bisher vorliegenden Daten kann das BfArM nicht erkennen, dass die Anwendungsrisiken von Dabigatran (Pradaxa®) häufiger oder schwerwiegender sind als die der anderen mit dem gleichen Behandlungsziel eingesetzten Arzneimittel.

Lesen Sie dazu auch

BrArM sieht ursächlichen Zusammenhang mit Pradaxa-Einnahme. DAZ.online 16.11.2011

Diskussion um Todesfälle: Verdachtsmeldungen und das Blutungsrisiko unter Pradaxa® DAZ 2011; Nr. 46; S. 52

Gerinnungshemmung: Diskussion um Todesfälle unter Dabigatran (Pradaxa®). DAZ 2011; Nr. 45, S. 46-48


Dr. Doris Uhl