Apothekenbetriebsordnung

„Bild“-Zeitung: Revolution zur Kiosk-Apotheke

Berlin - 11.11.2011, 11:06 Uhr


Im Kampf um die richtige Ausgestaltung der Novelle der Apothekenbetriebsordnung hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände jetzt die „Bild“-Zeitung eingeschaltet. Unter der Überschrift „Kommt jetzt die Kiosk-Apotheke?“ heißt es reißerisch: „Deutschland steht vor einer Revolution im Apothekenmarkt!“

Unter der Rubrik „Geld/Wirtschaft“ sieht die „Bild“-Zeitung neue „Kiosk-Apotheken“ am Horizont: „Im kommenden Jahr könnten die ersten „Kiosk-Apotheken“ öffnen. Sie böten Kunden ein kleineres Sortiment als üblich. Möglich mache dies ein Reformplan von Daniel Bahr (FDP). Der Gesundheitsminister wolle die strengen Vorgaben für Apotheker („Apothekenbetriebsordnung“) lockern.

Unter anderem sollte Filialen erlaubt werden, ein kleineres Arzneisortiment als bisher anzubieten. Außerdem sollten Apotheken beim Notdienst besser zusammenarbeiten können, heißt es dort wenig kenntnisreich. Das Ministerium wolle mit seinen Plänen Bürokratie abbauen. Außerdem sollten Kosten „in nicht unerheblicher Höhe“ eingespart werden.

Die Apothekerverbände liefen allerdings Sturm gegen die „Kiosk-Apotheken“. Sie fürchteten Nachteile für die Patienten. Dann spricht ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf zu BILD: „Apotheken dürfen nicht zu kleinen Kiosken verkommen. Es darf keine Abstriche bei der Gesundheitsversorgung geben.“

Die ABDA warne vor 2-Klassen-Apotheken, schreibt „Bild“ weiter. „Wir weisen die Pläne für Apotheken zweiter Klasse ausdrücklich zurück“, so Wolf.

Der „Bild“-Bricht endet mit einer Spekulation: „Sollte sich am aktuellen Reformentwurf nichts grundlegendes mehr ändern, könnten bereits im Frühjahr 2012 die ersten Kiosk-Apotheken öffnen…“


Lothar Klein