Genforschung

Enzyklopädie des Lebens

München - 16.10.2011, 10:00 Uhr


Anfang Oktober startete ein internationales Forschungsprojekt zur Entwicklung einer der bislang größten Enzyklopädien zur Genfunktion von Säugetieren. Darüber berichtete das Helmholtz-Zentrum in München.

Das Internationale Maus-Phänotypisierungs-Konsortium (International Mouse Phenotyping Consortium, IMPC) baut eine der bislang größten Enzyklopädien des Lebens auf, die die Funktionen aller Gene der Maus beschreiben soll. Die Maus ist ein wichtiger Modellorganismus bei der Erforschung humaner Erkrankungen, da der Mensch ein Äquivalent zu 99 Prozent der murinen Gene hat. Indem sie die jeweilige Funktion bei der Maus aufklären, können Wissenschaftler ihr Verständnis darüber verbessern, wie Erkrankungen beim Menschen entstehen.

Das Helmholtz-Zentrum München hat mit der Deutschen Mausklinik als erste Institution weltweit die systemische Analyse von Krankheitsmodellen eingeführt, die nun als Grundlage für das globale Projekt dient. Es ist als bislang einzige deutsche Einrichtung Partner dieses internationalen Projekts, an dem weitere 15 renommierte wissenschaftliche Institutionen aus Großbritannien, USA, Japan, Kanada und China beteiligt sind.

Das Projekt Infrafrontier hat die systematische Phänotypisierung und Archivierung von Mausmodellen für Erkrankungen beim Menschen zum Ziel. IMPC bietet erstmals die Chance, die Funktion aller 23000 Gene der Säugetiere aufzuklären und die Daten der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. 


Dr. Bettina Hellwig