Arzneimittelausgaben

KVB: Bayerns Ärzte verordnen kostenbewusst

Berlin - 12.10.2011, 11:25 Uhr


Im vergangenen Jahr lagen in Bayern die Arzneimittelausgaben pro Versichertem mehr als 40 Euro unter dem Bundesdurchschnitt. Dies meldet die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) und freut sich darüber, dass die Arbeit im Bereich effiziente Arzneimittelberatung und Arzneimittelmanagement Früchte trägt.

Bereits im Jahr 2009 lagen die Arzneimittelausgaben in Bayern unter dem Bundesdurchschnitt – dieser Trend setzte sich im Jahr 2010 fort, so die KVB. Dies belege eine kürzlich veröffentlichte GKV-Arzneimittel-Schnellinformation (GAmSi): Danach sollen die Arzneimittelausgaben pro Versichertem im vergangenen Jahr in Bayern bei rund 367 Euro und damit mehr als 40 Euro unter dem Bundesdurchschnitt gelegen haben. Nur Schleswig-Holstein liege bei den Ausgaben für Medikamente darunter.

Aus Sicht des Vorstands der KVB sind diese Zahlen ein Beleg dafür, dass die bayerischen Ärzte wirtschaftlich verordnen und der bürokratische Aufwand der Arzneimittelprüfungen beendet werden muss: „Die Zahlen zeigen auch, dass eine Regionalisierung im Gesundheitswesen wichtig und sinnvoll ist. Denn wir haben in den vergangenen Jahren sehr viele Ressourcen in die effiziente Arzneimittelberatung gesteckt und unter anderem im Jahr 2002 ein umfassendes Arzneimittelmanagement gestartet, einen Außendienst als Gegengewicht zu den Pharmafirmen aufgebaut und mit einer eigenen wissenschaftlichen Abteilung Studien zu Medikamenten und deren Wirkung analysiert und für die niedergelassenen Ärzte aufbereitet. Diese Arbeit trägt jetzt Früchte“, so Dr. Wolfgang Krombholz, Vorstandsvorsitzender der KVB.

Mit dem Arzneimittelmanagement setze man auf die drei Säulen Information, Beratung und Steuerung: Die Mitglieder des KVB erhalten, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVB, Dr. Pedro Schmelz, konkrete Hinweise darüber, in welchen Bereichen ein neues Arzneimittel eingesetzt werden soll. Außerdem sollen Pharmakotherapieberater nach genauer Analyse der Verordnungsweise der jeweiligen Praxis jährlich rund 4.000 persönliche und telefonische Beratungsgespräche führen. Dadurch sei es unter anderem gelungen, den Anteil an Verordnungen sogenannter Analogpräparate in Bayern deutlich zu senken und die Verordnungszahlen bei kostengünstigen Generika zu erhöhen.


Juliane Ziegler