Arzneimittel-Markt im August 2011

Apothekenumsatz erholt sich von Einbrüchen

Berlin - 10.10.2011, 09:20 Uhr


Nach zwei Monaten mit schweren Einbrüchen hat sich der Umsatz des Apothekenmarktes im August erstmals wieder erholt. Nach Umsatzrückgängen von 8,8 Prozent im Juni und 5,5 Prozent im Juli stieg der Apothekenumsatz im August (zu ApU) wieder um 4,3 Prozent.

Von Januar bis Ende August sank der Umsatz des Apothekenmarktes damit um 2,3 Prozent. Angesetzt wurden 963 Millionen Packungen, ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Das geht aus aktuellen Zahlen von IMS Health hervor.

Allerdings ist die positive Entwicklung im August zu einem erheblichen Teil auf statistische Effekte zurückzuführen: „Für die Einordnung der Entwicklung ist zu berücksichtigen, dass der aktuelle Monat einen Arbeitstag mehr beinhaltet als der August 2010. Außerdem kommt im GKV-Segment als Bestandteil des Apothekenmarktes ein sog. Sockeleffekt zum Tragen, da zum 1.08.2010 die Herstellerzwangsrabatte erhöht wurden, welche die Umsatzentwicklung bis einschließlich Juli entsprechend dämpfend beeinflusst hatten“, schreibt IMS Health in seinem Monatsbericht.

Danach betrug der Umsatz im August auf Basis ApU 2,1 Milliarden Euro. Die Zahl der abgegebenen Packungen belief sich auf 114 Millionen Stück. In den ersten acht Monaten betrug der Gesamtumsatz laut IMS Health 16,6 Milliarden Euro.

Der Umsatz rezeptpflichtiger Arzneimittel (zu ApU) erhöhte sich im August ebenfalls um 4,3 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Der Absatz legte um 3,7 Prozent auf 54 Millionen Packungen zu. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund eines zusätzlichen Arbeitstags sowie Sockeleffekts im GKV-Markt zu sehen.  Von Januar bis August betrug der Rx-Umsatz insgesamt 14 Milliarden Euro (minus 2,9 Prozent). Abgegeben wurden in den Apotheken 463,2 Millionen Packungen (plus 0,6 Prozent). 

Der Umsatz rezeptfreier Arzneimittel wuchs im August um 4,5 Prozent auf 316 Millionen Euro. Der Absatz stieg um drei Prozent auf 58 Millionen Packungen. Auch hier sind die vorgenannten Effekte (zusätzlicher Arbeitstag, Sockeleffekt im GKV-Segment) zu beachten. In den ersten acht Monaten stieg der OTC-Umsatz damit leicht um 0,9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro bei einem Absatz von 450 Millionen Packungen (minus 0,2 Prozent). 

Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel einschließlich Impfstoffen und Testdiagnostika beliefen sich im August 2011 auf rund 2,0 Milliarden Euro (zu AVP, abzüglich der von Herstellern und Apotheken geleisteten Zwangsrabatte, ohne Berücksichtigung der Einsparungen aus Rabattverträgen). Das entspricht einem Zuwachs von drei Prozent. Hier ist ebenfalls der Sockeleffekt der Anhebung des Herstellerzwangsrabatts zu berücksichtigen. Außerdem hatte der August 2011 einen Arbeitstag mehr als der Vergleichsmonat des Vorjahres. Der Absatz nach Packungen stieg um 3,9 Prozent. Ohne die Einbeziehung von Impfstoffen stellt sich die Marktentwicklung vergleichbar dar. 

Der gesamte GKV-Umsatz betrug von Januar bis Ende August 19,8 Milliarden Euro (minus 3,1 Prozent) bei 449 Millionen (plus 0,8 Prozent) abgegebenen Packungen.


Lothar Klein