Nach Celesio-Ausstieg

Medco will alleine weitermachen

Berlin - 04.10.2011, 11:57 Uhr


Nach dem Ausstieg von Celesio aus dem gemeinsamen Joint Venture will der US-Healthcare-Konzern Medco das Geschäft des patientenindividuellen Arzneimittelmanagements allein in Deutschland vorantreiben.

Vor kurzem hatte Celesio bekannt gegeben, aus dem Joint Venture mit Medco zum 1. Oktober nach knapp einem Jahr wieder auszusteigen und die 50-prozentige Beteiligung am Joint-Venture-Unternehmen an Medco abzutreten. Im Start-up-Jahr habe sich laut einer Medco-Pressemitteilung bestätigt, dass ein grundsätzlicher Bedarf an neuen Healthcare-Lösungen bestehe, um die Patientengesundheit verbessern und die Finanzlast der Träger in ganz Europa reduzieren zu können. Griffin: „Durch die Übernahme der vollständigen Eigentumsrechte an diesem Venture-Unternehmen agieren wir zukünftig noch zielgerichteter, erweitern unser Dienstleistungsangebot und verkürzen die Markteinführungszeit unserer Lösungen."

Die Europa Apotheek Venlo, Medcos Versandapotheke mit Stammsitz in Europa, werde zukünftig zu Medcos internationalem Geschäftsbereich gehören, um das Gesamtunternehmen zu stärken.

Über die Zukunftsaussichten des Medco Geschäftsmodells zeigt sich Griffin weiterhin optimistisch: „In unserem ersten Jahr haben wir erkannt, dass der Bedarf - und demnach auch unsere Geschäftschance - wesentlich größer war als zunächst angenommen. Daher haben wir bereits mit der Umsetzung unserer Pläne begonnen, die Angebotsauswahl von Medco gezielt anzupassen und zu erweitern, um den Anforderungen unserer Kunden in ganz Europa gerecht werden und zukünftig eine noch breiter gefächerte Dienstleistungsauswahl anbieten zu können."

Bislang sind die mit der Gründung des Celesio Medco Joint Ventures verbundenen Erwartungen jedoch nicht in Erfüllung gegangen. Außer der BIG direkt gesund Krankenkasse fand sich keine weitere Krankenkasse für eine Kooperation.


Lothar Klein