Neu auf dem Markt

Bromfenac gegen Augenentzündungen

23.09.2011, 12:18 Uhr


Bromfenac (Yellox®) ist ein neues nicht-steroidales Antiphlogistikum für die Augenheilkunde. Es wird nach einer Kataraktoperation eingesetzt, um postoperative Entzündungen zu behandeln.

Der Wirkstoff hemmt vor allem die Cyclooxygenase vom Typ 2 (COX-2) und verhindert dadurch die Produktion von Prostaglandinen, die am Entzündungsprozess beteiligt sind.

Bromfenac zeichnet sich durch eine besonders hohe Lipophilie aus. Diese führt zu einer sehr guten Penetration und Absorption durch die Hornhaut und die dahinter liegenden Augengewebe. Nach einmaliger Applikation der Augenlösung erfolgt die Resorption innerhalb von 15 Minuten. Eine Einzeldosis führt nach 150 bis 180 Minuten zur Spitzenkonzentration im Kammerwasser; diese bleibt dann für zwölf Stunden erhalten. Somit reicht eine zweimal tägliche Applikation aus, um die antiphlogistische Aktivität aufrechtzuerhalten. In den wesentlichen Augengeweben einschließlich der Retina waren bis zu 24 Stunden nach der Anwendung noch Bromfenac-Konzentrationen messbar.

Bromfenac scheint nicht messbar systemisch resorbiert zu werden: Nach zweimal täglicher Gabe von Bromfenac-Augentropfen war im Plasma kein Wirkstoff quantifizierbar.

Bromfenac wurde in zwei randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudien bei mehr als 500 Patienten untersucht, die nach einer Kataraktoperation an einer Augenentzündung litten. Die Behandlung wurde etwa 24 Stunden nach der Operation begonnen und bis zu 14 Tage fortgesetzt. Die therapeutische Wirkung wurde bis zu 29 Tage beurteilt. Dabei wiesen 64% der Patienten unter der Behandlung mit Bromfenac nach zwei Wochen keine Entzündungszeichen mehr auf, unter Placebo war das nur bei 43% der Fall. Dieser Unterschied beim Entzündungsrückgang zeigte sich bereits am dritten Tag.

Nebenwirkungen traten nur gelegentlich auf, insgesamt bei 3% der Patienten. Dazu gehören Fremdkörpergefühl im Auge, Augenjucken, -schmerzen und -rötung sowie leichte oder mittelschwere Hornhauterosion.

Bei Patienten, bei denen durch Acetylsalicylsäure oder andere Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Prostaglandinsynthetase Asthmaanfälle, Urtikaria oder eine akute Rhinitis hervorgerufen wurden, ist Bromfenac wegen der möglichen Kreuzsensibilität kontraindiziert. Bei der Behandlung von Personen, die früher auf diese Arzneimittel empfindlich reagiert haben, ist Vorsicht geboten. Patienten, die weitere Augentropfen regelmäßig anwenden, sollten einen Zeitabstand zwischen den Gaben von mindestens fünf Minuten einhalten. Die gleichzeitige Anwendung von anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika und topischen Glucocorticoiden kann die Heilung behindern.

Nach einer Kataraktoperation sollten generell keine Kontaktlinsen getragen werden, das gilt auch während der Behandlung mit den Bromfenac-Augentropfen.

Weil die Anwendung von Bromfenac-Augentropfen nicht zu messbaren Plasmakonzentrationen führt, dürfen stillende Frauen die Tropfen anwenden. In der Schwangerschaft wird die Anwendung allerdings nicht empfohlen.

Quelle: Fachinformation zu Yellox®, Stand Mai 2011


Dr. Bettina Hellwig