Biosimilars

Stada kooperiert mit ungarischem Pharmaunternehmen

Berlin - 30.08.2011, 15:47 Uhr


Stada arbeitet mit dem ungarischen Pharmaunternehmen Gedeon Richter Group bei der Entwicklung und Vermarktung von zwei Biosimilars zusammen. Die beiden Unternehmen hätten zwei separate Lizenz- und Kooperationsverträge für die monoklonalen Antikörper Rituximab und Trastuzumab unterzeichnet, teilte Stada heute mit.

Richter entwickelt derzeit Rituximab als Biosimilar und erwartet dessen Zulassung bis Ende 2017. Wenn es so weit ist, soll Stada nach eigenen Angaben nicht-exklusive Vertriebsrechte für Europa und die GUS-Staaten erhalten – aus kartellrechtlichen Gründen aber momentan ohne Russland. Neben Stada und einer etwaigen Eigenvermarktung könne Richter höchstens einem weiteren Partner eine entsprechende Vertriebslizenz im Vertragsgebiet erteilen, vermeldet das in Bad Vilbel ansässige Unternehmen. Sollte zudem eine Lizenzvermarktung in Russland regulatorisch möglich werden, so werde Stada auch dort von Richter eine solche Vertriebslizenz erhalten. Im Gegenzug wird das deutsche Unternehmen an Richter vom Projektfortschritt abhängige Zahlungen leisten. Insgesamt handele es sich um einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Rituximab wird zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen wie etwa dem Non-Hodgkin-Lymphomen sowie verschiedener Autoimmunerkrankungen unter anderem bei der rheumatoiden Arthritis eingesetzt.

Zudem übernimmt Richter von Stada die vorbereiteten Arbeiten für Trastuzumab und zahlt hierfür einen niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrag. Stada hatte die Entwicklung des Biosimilars Ende 2010 eingestellt. Mit dem monoklonalen Antikörper Trastuzumab werden bestimmte Formen des Brustkrebses und des Magenkrebses behandelt.

Für den Stada-Vorstandsvorsitzenden Hartmut Retzlaff zeigt die heute vereinbarte Kooperation die Richtigkeit der Stada-Strategie, von eigenen Biosimilar-Entwicklungen Abstand zu nehmen und stattdessen auf Kooperationen und Lizenzen zu setzen: „Wir haben uns mit der heutigen Kooperation zu deutlich günstigeren Konditionen als mit einer Eigenentwicklung den vertrieblichen Zugriff auf zwei Biosimilars mit besonders hohem Umsatzpotenzial für unsere Kernmärkte in Europa gesichert – und das mit einem so ausgezeichneten Partner wie Richter, der in der Branche bekannt ist für seine hohe Expertise und Zuverlässigkeit“.


Kirsten Sucker-Sket


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