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DGVP: Apotheken nicht an den Pranger stellen

Berlin - 25.08.2011, 11:53 Uhr


Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) hat die gesetzlichen Krankenkassen aufgefordert, Apotheken und Krankenhäuser nicht einseitig an den Pranger zu stellen.

Die Krankenkassen versuchten, durch diese Form von Öffentlichkeitsarbeit den Druck auf die Akteure der ambulanten und stationären Versorgung weiter zu erhöhen: „Es bleibt abzuwarten, wen sie demnächst an den Pranger stellen werden." Es gebe in allen Bereichen unserer Gesellschaft, bei allen Institutionen und Berufsgruppen schwarze Schafe, die sich nicht an die Regeln hielten. Die GKV schieße jedoch weit über das Ziel hinaus, wenn sie Leistungserbringer im großen Stil der Falschabrechnung, ja sogar des Abrechnungsbetruges bezichtige.

Dabei sei den Insidern im Gesundheitswesen doch hinlänglich bekannt, dass es beim Großteil der streitigen Krankenhausabrechnungen um Auseinandersetzungen über medizinische Fragen geht, die der Medizinische Dienst der Krankenkassen anders beurteilt als das Krankenhaus. „Diese Fälle klärt man üblicherweise ohne jedes öffentliche Getöse zwischen den beteiligten Akteuren“, so Candidus. 

Die Bürger, die Versicherten und Patienten würden durch derartige Tatarenmeldungen verunsichert, was letztendlich zu einem Vertrauensverlust zwischen ihnen und ihrem Mediziner, ihrem Krankenhaus und ihrer Apotheke führe, so Candidus weiter: „Genau das brauchen wir in der angespannten Situation in der GKV aber nicht.“

Die Bürgerinitiative Gesundheit DGVP fordert die politischen Mandatsträger daher auf, mit dem Ziel auf den Spitzenverband Bund der Krankenkassen einzuwirken, seine überzogenen öffentlichen Angriffe auf das Abrechnungsverhalten von Leistungserbringern einzustellen.


Lothar Klein