Bundestag sucht Apotheker

Bewerber-Run auf neue Apotheke für Abgeordnete

Berlin - 22.08.2011, 12:10 Uhr


Run auf neue Bundestagsapotheke: Seit vier Wochen sucht der Deutsche Bundestag per Anzeige für seine Räume in Berlin, Unter den Linden 69d, einen Apotheker als Mieter. Der attraktive Standort lockt viele Bewerber an.

Ab 1. November soll der neue Mieter einziehen. Derzeit stehen die Räume leer – und das seit langer Zeit. Früher bot der Deutsche Bundestag dort im eigenen Presseshop Informationsmaterial über seine Aufgaben und Arbeit an. Das stieß offenbar nur auf geringes Interesse der Besucher auf Berlins Touristenmeile.

Jetzt soll in die Räume eine Apotheke einziehen. Das Objekt hat eine Fläche von insgesamt 308 qm (Erdgeschoss: 175 qm, Galerie: 133 qm) und soll zunächst für die Dauer von fünf Jahren vermietet werden. Für den Mietpreis sollen die Bewerber ein Gebot abgeben. Offenbar erwartet der Bundestag an diesem Standort mit überdurchschnittlich viel Laufkundschaft einen hohen Mietzins:  Das Mietobjekt „wird von Abgeordneten, den Fraktionen sowie der Bundestagsverwaltung genutzt und befindet sich in zentraler Lage mit unmittelbarer Nähe zum Hotel Adlon sowie zur französischen und britischen Botschaft. Der zu vermietende Gewerberaum ist für Passanten von außen zugänglich“, preist die Verwaltung ihre Immobilie an. 

„Der Deutsche Bundestag erwartet eine moderne Apotheke, die neben dem apothekenüblichen Sortiment und den dazugehörigen Dienstleistungen auch Hygiene-, Drogerie- und Kosmetikartikel anbietet und dem besonderen Standort gerecht wird“, lauten die Vorgaben. 

Dass sich der Bundestag für eine Apotheke als neuen Mieter entschieden hat, besitzt Tradition. Neben den Büros für Abgeordnete und Mitarbeiter vermietet der Deutsche Bundestag seine Räume für weitere Serviceangebote. Um die Ecke gibt es eine Bank, einen Frisör und ein Restaurant. Und sogar eine eigenen Kindergarten betreibt der Bundestag. Im Untergeschoss des Reichstages sind zudem Bankautomaten installiert und ein Automaten-Check-In-Schalter der Lufthansa für besonders eilige Bundestagsabgeordnete.


Lothar Klein