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Mitochondrien
Neuer Transportweg für Proteine entdeckt
Biochemiker der Universität Tübingen haben jetzt für einen speziellen Typus mitochondrialer Proteine einen bislang unbekannten Importweg entdeckt.
Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen. Vor Milliarden von Jahren entstanden diese Organellen durch Endosymbiose, indem einfache Vorläuferorganismen durch andere Zellen aufgenommen wurden. Die genetische Information des Endosymbionten wurde im Verlauf der Evolution zum überwiegenden Teil in den Kern der „Wirtszelle“ übertragen. Die Folge ist, dass die meisten mitochondrialen Proteine in das Mitochondrium eingeschleust und in seine verschiedenen Bereiche gezielt eingebaut werden müssen.
Der jetzt neu entdeckte Importweg betrifft Proteine der mitochondrialen Außenmembran mit mehreren Domänen, die die Membran durchqueren. Dazu untersuchten die Forscher isolierte Mitochondrien aus Bäckerhefe und radioaktiv markierten Proteinen.
Jetzt veröffentlichten sie die Beschreibung neuer Komponenten, die notwendig für den Einbau dieser Membranproteine sind. Damit tragen die Biochemiker maßgeblich zum Verständnis der Entstehung und Erhaltung von Mitochondrien in eukaryotischen Zellen bei.
Mitochondriale Defekte spielen eine Rolle bei einer Vielzahl von menschlichen Erkrankungen. Deshalb können diese Erkenntnisse auf lange Sicht dazu beitragen, diese Krankheiten besser zu verstehen.
Literatur: Papić, D., et al.: J. Cell Biol. 2011;194:397-405.
Tübingen - 20.08.2011, 09:12 Uhr