Zecken

Antibiotika-Gel gegen Borreliose

Köln - 31.07.2011, 08:45 Uhr


An der Uniklinik Köln wollen Forscher jetzt testen, ob ein antibiotikahaltiges Gel die gefährliche Borrelieninfektion sofort nach einem Zeckenbiss verhindern kann.

Die Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse übertragen werden kann. Nach Schätzungen ist jede zweite Zecke in Deutschland mit Borrelien infiziert. Die Symptome der Borreliose sind vielschichtig. Viele der Beschwerden können auch bei anderen Krankheiten und noch Monate oder Jahre nach dem Zeckenbiss auftreten – was die Diagnose häufig erschwert. Für eine sofortige Behandlung nach einem frischen Zeckenbiss gibt es derzeit keine zugelassene Therapie. Daher wird bisher häufig erst bei eindeutigen Erscheinungen der Borreliose, wie beispielsweise der Wanderröte, eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt.

Bei der neuen Behandlungsmethode wird nicht mehr wie bisher gewartet, ob ein Patient Symptome einer Erkrankung zeigt. Stattdessen wird direkt nach dem Zeckenstich ein antibiotikahaltiges Gel auf die betroffene Stichstelle aufgetragen.

Ziel der klinischen Studie ist es, dass die Patienten gar nicht erst an Borreliose erkranken, da die Krankheitserreger lokal in der Haut abgetötet werden sollen. Das antibiotikahaltige Gel wird zweimal täglich für drei Tage direkt auf die Bissstelle aufgetragen.

Zur Studie zugelassen sind Personen zwischen 18 und 80 Jahren, die von einer Zecke gebissen wurden und die Zecke noch in der Haut haben oder diese mitbringen können. Patienten, die sich für die Teilnahme an der Studie interessieren, können sich auf der dafür eingerichteten Internetseite www.zeckenstudie.com oder bei der Telefon-Hotline 00800 2151 3692 näher informieren und mit den beteiligten Ärzten, die dort aufgeführt sind, Kontakt aufnehmen.

Quelle:  Presseinformation der Uniklinik Köln, 25. Juli 2011.


Dr. Bettina Hellwig


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