Neues Immunsuppressivum

Belatacept für Patienten nach Nierentransplantation zugelassen

29.07.2011, 13:30 Uhr


Belatacept (Nulojix®) ist in Kombination mit Corticosteroiden und einer Mycophenolsäure indiziert für die Prophylaxe einer Transplantatabstoßung bei Erwachsenen, die eine Nierentransplantation erhalten haben.

Der selektive Kostimulationsblocker Belatacept ist ein lösliches Fusionsprotein aus der modifizierten extrazellulären Domäne des humanen zytotoxischen T-Lymphozyten-assoziierten Antigens-4 (CTLA-4) gebunden an einen Teil der Fc-Domäne des humanen Immunglobulin G1-Antikörpers. Belatacept bindet die Moleküle CD80 und CD86 auf Antigen-präsentierenden Zellen. So blockiert es die CD28-vermittelte Kostimulation von T-Zellen und verhindert deren Aktivierung. Aktivierte T-Zellen sind die vorwiegenden Transmitter der Immunantwort gegen ein transplantiertes Organ. Belatacept, eine modifizierte Form von CTLA-4-Ig, bindet CD80 und CD86 stärker als das ursprüngliche CTLA-4-Molekül, von dem es abstammt. So können das immunvermittelte Versagen und die Fehlfunktion des Transplantats verhindert werden. Während der ersten Woche nach der Transplantation wird außerdem empfohlen, einen Interleukin(IL)-2-Rezeptor-Antagonisten zu geben.

Das Nebenwirkungsprofil von Immunsuppressiva lässt sich wegen der Grunderkrankung des Patienten und der gleichzeitigen Behandlung mit einer Vielzahl anderer Arzneimittel oft nicht genau feststellen. Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen, die unter Belatacept auftraten, waren unter anderem Harnwegsinfektion, CMV-Infektionen, Pyrexie, erhöhte Blut-Kreatinin-Werte, Pyelonephritis, Diarrhö, Gastroenteritis, Dysfunktion des Transplantats, Leukopenie und Pneumonie.

Quelle: Belatacept: EPAR summary for the public. EMA/329806/2011


Dr. Carolina Kusnick