In der Pipeline

Vismodegib bei Basalzellkarzinom

Basel - 28.06.2011, 15:16 Uhr


Eine Phase-II-Studie mit dem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor Vismodegib hat positive Resultate bei Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom gezeigt, bei denen eine Operation nicht in Frage kommt.

Das Basalzellkarzinom ist eine Form von Hautkrebs, die entstellende und stark beeinträchtigende Auswirkungen haben und schließlich lebensbedrohend sein kann. Vismodegib ist ein oral verabreichtes Prüfmedikament, das die Signalweiterleitung im sogenannten Hedgehog-Signalweg selektiv hemmt. Dieser spielt bei mehr als 90 Prozent aller Basalzellkarzinome eine Rolle.

In der Phase-II-Studie ERIVANCE ließ Vismodegib bei 43 Prozent der Patienten mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom und 30 Prozent der Patienten mit metastasierendem Basalzellkarzinom die Tumore erheblich schrumpfen oder heilte sichtbare Läsionen. Die mediane Dauer des progressionsfreien Überlebens betrug 9,5 Monate sowohl bei metastasierendem als auch bei lokal fortgeschrittenem Krebs.

ERIVANCE ist eine internationale einarmige, multizentrische, offene Phase-II-Studie mit zwei Kohorten, in die 104 Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom aufgenommen wurden. 71 dieser Patienten litten an lokal fortgeschrittenem und 33 an metastasierendem Basalzellkarzinom. Bei den Patienten mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom waren die Tumore nicht operierbar oder eine Operation hätte eine erhebliche Verunstaltung für die Patienten bedeutet, und eine Strahlentherapie war erfolglos oder kontraindiziert. Die 31 Studienzentren befanden sich in den USA, Australien und Europa. Die Studienteilnehmer erhielten 150 mg Vismodegib einmal täglich zum Einnehmen, bis die Erkrankung weiter fortschritt oder unerträgliche toxische Wirkungen auftraten.

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Muskelkrämpfe, Haarausfall, veränderte Geschmacksempfindung, Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, Übelkeit, verringerter Appetit und Durchfall. Schwerwiegende Nebenwirkungen traten bei 26 Patienten (25 Prozent) beobachtet, von denen jedoch nur bei vier (4 Prozent) ein Zusammenhang mit der Therapie mit Vismodegib vermutet wurde. Bei sieben Patienten (7 Prozent) wurden tödlich verlaufende Ereignisse beobachtet, von denen nach Einschätzung der Prüfärzte keines mit der Behandlung mit Vismodegib im Zusammenhang stand. In allen Fällen litten die Patienten an vorbestehenden anderen Erkrankungen oder Symptomen, die mit der vermuteten Todesursache zusammenhingen.

Um Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom, die für die Behandlung in Frage kommen, den Zugang zu Vismodegib zu ermöglichen, während Roche die nächsten Schritte mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur abstimmt, führt das Unternehmen in der EU und anderen Ländern eine Phase-II-Sicherheitsstudie durch. Nähere Informationen hierzu finden sich auf www.rochetrials.com.

Quelle: Presseinformation der F. Hoffmann-La Roche AG, Basel, 20. Juni 2011


Dr. Bettina Hellwig