Immunsystem

Neue Behandlungsmethoden für Autoimmunerkrankungen

Erlangen-Nürnberg - 23.06.2011, 11:41 Uhr


Etwa fünf Prozent aller Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens Autoimmunerkrankungen – Krankheiten, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet. Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wollen jetzt neue Behandlungsmethoden für solche Erkrankungen entwickeln.

Rheumatoide Arthritis und chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind Prototypen von Autoimmunerkrankungen. Ihre Ursachen sind weitgehend unbekannt. Obwohl beide Erkrankungen unterschiedliche Organsysteme betreffen, wird vermutet, dass ähnliche Prozesse im Immunsystem das Krankheitsgeschehen bestimmen. Erlanger Wissenschaftler haben sich zum Ziel gesetzt, neue Methoden zur Früherkennung und Therapie dieser Krankheiten zu entwickeln.

Neue Erkenntnisse über die Entstehung von Autoimmunerkrankungen lassen vermuten, dass der Körper in einer ersten Krankheitsphase mit akuten Entzündungen reagiert. Danach zeigen die Patienten für eine gewisse Zeit unspezifische Symptome. Erst in einer dritten Phase lässt sich ein charakteristisches Krankheitsbild ausmachen. Die Wissenschaftler wollen jetzt auf molekularer Ebene untersuchen, welche Mechanismen die Krankheiten auslösen, so dass frühe Formen von Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis und chronisch entzündliche Darmerkrankungen frühzeitig erkannt und unterschieden werden können.

Die Erlanger Wissenschaftler befassen sich mit der Untersuchung von präklinischen Modellen, aus denen neue Therapieansätze entwickelt werden. Hierbei konzentrieren sich die Forscher auf Signalwege, die für die Regulation von Zellwachstum und Zelltod verantwortlich sind. Die aus den präklinischen Modellen gewonnenen Ergebnisse werden durch den Einsatz von Serumproben aus Biodatenbanken und multizentrischen Verlaufsdatenbanken validiert, so dass die gewonnenen Erkenntnisse schnell in neue Therapiestrategien zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen einfließen können.

Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg, 14. Juni 2011.


Dr. Bettina Hellwig