Apotheken im Test

Schlecht beraten zu Paracetamol

Karlsruhe - 17.06.2011, 09:05 Uhr


In der SWR-Fernsehsendung "Marktcheck" wurde am 16. Juni über die Beratung zu Nebenwirkungen und Risiken von Paracetamol in der Apotheke berichtet. Zehn Apotheken in Karlsruhe wurden unter die Lupe genommen - und fielen mit Pauken und Trompeten durch den Test.

Als Testperson schickte "Marktcheck" einen 55-jährigen Diabetiker in die Apotheken mit dem Auftrag Paracetamol zu verlangen. Dabei ging es den Testern einerseits um die Menge an Paracetamol, die abgegeben wurde, andererseits um die Beratung zu Wechsel- und Nebenwirkungen. Laut Vorschrift vom April vergangenen Jahres darf pro Patient nur noch eine Packung Paracetamol zu insgesamt 10 g Wirkstoff verkauft werden. Um zu testen, wie genau die Apotheken diese Vorschrift nehmen, verlangte der Tester gleich drei Packungen auf einmal - und erhält diese problemlos. Innerhalb nur einer Stunde hat er 15 Packungen Paracetamol erstanden.

Kritik gab es vom Tester auch zur Beratung zu Risiken und Nebenwirkungen. Diese Beratung hätte - abgesehen von einer einzigen Testapotheke - nirgends stattgefunden. Er sei weder auf Vorerkrankungen oder die Einnahme anderer Arzneimittel angesprochen worden noch sei ihm das Risiko von Leberschäden durch Paracetamol genannt worden. Insgesamt - so das Fazit von "Marktcheck" solle man sich auf die Beratung in der Apotheke lieber nicht verlassen, sondern den Beipackzettel gründlich durchlesen. Allerdings weist das Magazin auch darauf hin, dass sich die Apotheken nicht auf einen Verweis auf den Beipackzettel zurückziehen können, dass die Liste der dort genannten möglichen Risiken meist sehr lange und unübersichtlich ist und dass gerade deshalb eine fachkundige Beratung in der Apotheke eigentlich immer wichtiger werde.

Den kompletten Beitrag finden Sie auf der Website des SWR.


Dr. Beatrice Rall