Transplantationsgesetz

TK-Umfrage: Organspender uninformiert

Berlin - 06.06.2011, 11:04 Uhr


Viele potenzielle Organspender haben sich laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK noch nie mit dem Thema Organspende beschäftigt oder fühlen sich uninformiert.

Jeder Dritte der Befragten gab an, sich noch nie mit dem Thema beschäftigt zu haben. „Viele Menschen haben Bedenken, weil sie nicht wissen, wie eine Organspende abläuft", so Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes. „Deshalb ist es wichtig, zu informieren und für Transparenz zu sorgen." Am Mittwoch beschäftigt sich der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages im Rahmen einer öffentlichen Anhörung mit dem neuen Transplantationsgesetz.

Die Forsa-Umfrage zeigt, dass die Beweggründe der Befragten, keinen Organspendeausweis auszufüllen, meist auf mangelnde Information, Missverständnisse und Vorurteile zurückgehen: 36 Prozent der Menschen besitzen keinen Ausweis, weil sie sich nicht ausreichend informiert fühlen. Mehr als jeder Zehnte der Befragten meint, zu jung oder zu alt für eine Organspende zu sein, obwohl es weder ein Mindest- noch ein Höchstalter gibt, denn in jedem Alter warten Patienten auf ein lebensrettendes Spenderorgan.

Ebenso viele Menschen glauben, aus gesundheitlichen Gründen, keine Organe spenden zu können. Eine Organspende kommt jedoch nur dann nicht in Frage, wenn der Verstorbene akut an Krebs erkrankt war oder schwerwiegende Vorerkrankungen wie AIDS oder Tuberkulose hatte. Ob eine Spende medizinisch möglich ist, prüfen die Ärzte nach dem Hirntod, wenn eine Organspende tatsächlich ansteht. Eine Gesundheitsprüfung zu Lebzeiten ist nicht nötig.

Für drei Prozent der Befragten sprechen religiöse bzw. ethische Gründe gegen eine Organspende, obwohl sich die meisten großen Kirchen für die Organspende stark machen. Einer von 25 Befragten hat Sorge, frühzeitig für tot erklärt zu werden. Weitere fünf Prozent der Menschen gaben an, keinen Ausweis zu haben, die Organspende aber nicht abzulehnen. Ebenso viele hatten bisher noch keine Zeit, einen Ausweis auszufüllen. Lediglich sechs Prozent der Befragten gaben laut TK an, die Organspende grundsätzlich abzulehnen und drei Prozent sind noch unentschieden.


Lothar Klein