Zytostatikaversorgung in Berlin

AOK Nordost schreibt erneut aus

Berlin - 01.06.2011, 14:46 Uhr


Der AOK-Bundesverband hat im Auftrag der AOK Nordost erneut eine Ausschreibung an zytostatikaherstellende Apotheken adressiert: Gesucht sind Partner, die für den Raum Berlin parenterale Zubereitungen aus Fertigarzneimitteln zur unmittelbaren ärztlichen Anwendung bei Patienten herstellen.

Wenn die neuen Verträge plangemäß in Kraft treten können, ist ein fließender Übergang gesichert: Seit dem 1. Dezember 2010 hat die Krankenkasse bereits Verträge mit Apotheken zur Versorgung mit parenteralen Zubereitungen in der Onkologie geschlossen – diese laufen Ende November aus. Die neuen Verträge sollen ebenfalls ein Jahr laufen. Es ist aber eine zweimalige Vertragsverlängerungsoption für jeweils sechs Monate vorgesehen.

Für jedes der 14 Gebietslose, die etwa den Berliner Bezirken entsprechen und zudem Dispensaire-Einrichtungen in zwei Gebieten umfassen, wird jeweils ein Vertragspartner gesucht. Die Zuschlagserteilung im Rahmen der Ausschreibung verpflichtet zur Versorgung der Leistungserbringer, die in einem Gebietslos Versicherte der AOK-Nordost mit parenteralen Zubereitungen in der Onkologie ambulant ärztlich behandeln. Die Belieferung im Rahmen der ambulanten Behandlung im Krankenhaus erfolgt jedoch weiterhin ausschließlich außerhalb der ausgeschriebenen Verträge über die Krankenhausapotheken, sofern mit diesen ein entsprechender Vertrag mit der AOK Nordost besteht.

Zuschlagskriterium ist der niedrigste Preis. In der Ausschreibung sind zudem eine Reihe von Teilnahmebedingungen aufgeführt. Apotheken, die mitbieten wollen, müssen zahlreiche Eigenerklärungen abgeben. So etwa zur Zuverlässigkeit, den Produktionskapazitäten und -stätten sowie den Herstellungsbedingungen.

Die erste Zytostatika-Ausschreibung der AOK Nordost (damals noch Berlin-Brandenburg) erfolgte im Januar 2010. Die Verträge sollten zum 1. April 2010 in Kraft treten – wegen rechtlicher Auseinandersetzungen verzögerte sich der Start letztlich um sieben Monate. Bislang hat diese neue Art der Ausschreibung noch keine Nachahmer bei anderen Kassen gefunden.


Kirsten Sucker-Sket