EHEC-Ausbruch

EHEC-Typ identifiziert – Hoffen auf schnellere Testergebnisse

26.05.2011, 10:39 Uhr


Am Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster konnte der Typ des Stammes identifiziert werden, der für den aktuellen Ausbruch der EHEC-Infektionen in Deutschland verantwortlich ist. Jetzt

Das vom Robert Koch-Institut bestellte Konsiliarlabor für das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) am  Institut für Hygiene des Universitätsklikums Münster hat mithilfe einer Sammlung von EHEC-Typen festgestellt, dass es sich bei dem zurzeit grassierenden Erreger um einen Vertreter des Typs „HUSEC041“ des Sequenztyps ST678 handelt. Die Sammlung enthält alle EHEC-Typen, die seit 1996 in Deutschland bei Patienten mit HUS aufgetreten sind. HUSEC041 sei allerdings bislang nicht auffällig in Erscheinung getreten, so Prof. Dr. Dr. h.c. Helge Karch, Direktor des Instituts in Münster. Der Stamm ist ein ESBL-Produzent, bildet also Beta-Lactamasen mit einem erweiterten Spektrum und ist damit gegen Penicilline und Cephalosporine nicht wirksam. Er spricht zwar auf Carbapeneme an, allerdings verbietet sich ein generelle Antibiotikatherapie wegen der Gefahr einer gesteigerten Freisetzung der für die Komplikationen der EHEC-Infektionen verantwortlichen Toxine. Auch von Antidiarrhoika wird abgeraten, da sie die Toxin-Resorption im Darm erhöhen können.

Karch und seine Mitarbeiter haben inzwischen damit begonnen, einen hochspezifischen Test auf HUSEC041 zu entwickeln, mit dem bei Verdachtsfällen eine schnelle Bestätigung der neuen Erregervariante durchgeführt werden kann. Er soll in wenigen Tagen zur Verfügung stehen und auch dabei helfen, die Epidemiologie von HUSEC041 aufzuklären.

Quelle:

Pressemitteilung der Universität Münster, 26. 5. 2011

Weitere Informationen unter www.rki.de


Dr. Doris Uhl