Finanzprobleme bei der Vereinigten IKK

IKK classic ist zur Fusion bereit

Berlin - 18.05.2011, 08:57 Uhr


Die mit rund 1,9 Millionen Versicherten größte deutsche Innungskrankenkasse IKK classic ist grundsätzlich zu einer Fusion mit der angeschlagenen Vereinigten IKK bereit. Einen entsprechenden Beschluss hat der Verwaltungsrat der IKK classic am 17. Mai gefasst. Damit könnte die Vereinigte IKK doch noch einen Zusatzbeitrag für ihre 1,6 Millionen Versicherten abwenden.

Hintergrund ist die schwierige Finanzlage der Vereinigten IKK. Sie hatte vergangene Woche rückwirkend zum 1. April die Erhebung eines Zusatzbeitrages von acht Euro beschlossen. Zur Begründung führte die Kasse ihre Präsenz in Ballungszentren mit einem dichten medizinischen Versorgungsnetz an – dies führe zu höheren Kosten im Vergleich zu anderen Kassen.

Die IKK classic stellt allerdings Bedingungen für die Fusion. „Diese betreffen Maßnahmen der finanziellen Konsolidierung und die Führungsstruktur einer möglichen fusionierten Kasse“, hieß es seitens der IKK classic. Eine weitere Voraussetzung sei, dass die Vereinigte IKK von der Erhebung eines Zusatzbeitrags absieht.

Die Vereinigte IKK hat nun Gelegenheit, sich zu den Vorschlägen der IKK classic zu äußern. Der Vorstandsvorsitzende der IKK classic, Gerd Ludwig, bekräftigte, dass auch eine fusionierte IKK bis zum Jahr 2013 keinen Zusatzbeitrag benötigen würde.

Pläne für eine Fusion der beiden Kassen hatte es bereits in der Vergangenheit gegeben. Sie waren aber zwischenzeitlich fallen gelassen worden. Gespräche über Finanzhilfen und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Kassen laufen bereits seit längerem.

Die IKK classic mit Sitz in Dresden wurde im Januar 2010 aus den vier IKKen Baden-Württemberg/Hessen, Hamburg, Sachsen und Thüringen gebildet. Die Vereinigte IKK mit Sitz in Düsseldorf war im Juli 2010 aus der Signal Iduna IKK und der IKK Nordrhein entstanden. Bei einer Fusion mit der IKK classic entstünde nach Angaben eines Sprechers die fünftgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland.


Kirsten Sucker-Sket/dpa