Präventionsinitiative

Ärzte wollen Impfquote erhöhen

Berlin - 18.05.2011, 12:02 Uhr


Die Impfbereitschaft der Deutschen lässt nach. Gerade Erwachsene denken häufig nicht an Auffrischungsimpfungen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) startet daher gemeinsam mit den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) eine bundesweite Informationsoffensive zum Thema Impfen.

„Viele Erwachsene vergessen schlichtweg, dass sie zum Beispiel alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie und Tetanus benötigen. Auch Kinder weisen Impflücken auf“, erläuterte Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der KBV, die Motivation für die Intiative. Ziel sei es, die Akzeptanz von Schutzimpfungen in der Bevölkerung zu steigern und somit auch die Durchimpfungsraten zu erhöhen.

Mit Flyern, Plakaten, Videofilmen und Veranstaltungen wollen KBV und KVen in den nächsten Wochen verstärkt auf die Bedeutung des Impfens hinweisen. Für die Wartezimmer der Arztpraxen hat die KBV diverse Informationsmaterialien erstellt. Dazu gehört ein Flyer, der alle Krankheiten, die durch eine Impfung verhindert werden können, kurz erklärt und einen Impfkalender enthält. Die Angaben gibt es auch als Informationsblatt in mehreren Fremdsprachen. Alle Informationsmaterialien stehen auf der Webseite der KBV zum herunterladen bereit. Dort ist auch in einem Videofilm zu sehen, warum eine Masernschutzimpfung so wichtig ist. Einige KVen organisieren zudem Informationstage. Die Impf-Aktion ist Teil einer Präventionsinitiative, die KBV und KVen im vergangenen Jahr ins Leben gerufen haben. 

KBV-Vorstand Müller appellierte an die Versicherten, die Chance zu nutzen und sich mit einem „Pikser“ vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Impfungen schützten zudem nicht nur den Geimpften. Wenn genügend Menschen immunisiert seien, könnten Krankheitserreger wie das Masernvirus sogar ausgerottet werden. 

Die KBV verwies auf Studien des Robert-Koch-Institutes: Danach bestehen bei Kindern insbesondere bei Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten und Hepatitis B Impflücken. Bei Erwachsenen kommen oftmals die Auffrischimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten zu kurz. So liege zum Beispiel bei der Schutzimpfung gegen Tetanus die Impfquote der 18- bis 19-Jährigen noch bei rund 80 Prozent, bei 70- bis 79-Jährigen betrage sie jedoch nur noch etwas mehr als 40 Prozent. Auch gegen Masern seien viele junge Erwachsene nicht ausreichend geschützt. In die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut wurde daher eine Masernimpfung für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen aufgenommen, die keinen ausreichenden Impfschutz haben oder deren Impfstatus unbekannt ist.

Die Informationsmaterialien zur Impf-Aktion stehen hier zum Herunterladen bereit. 


Kirsten Sucker-Sket