Reaktorkatastrophe in Fukushima

Radioaktivität aus Japan? BMU gibt Entwarnung

06.04.2011, 16:47 Uhr


Nach neuen Hinweisen aus dem Bundesumweltministerium (BMU) ist durch die Reaktorkatastrophe in Fukushima nicht mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Bevölkerung in Deutschland zu rechnen. Es müssen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Zwar können mit höchstempfindlichen Messgeräten seit dem 24. März 2011 auch in Deutschland radioaktive Substanzen aus Fukushima nachgewiesen werden, aber deren Konzentration liegt durch die Verdünnung sowie durch Zerfall der kurzlebigen Nuklide weit unterhalb bedenklicher Konzentrationen.

Von Lebensmittelimporten aus Japan nach Deutschland droht laut BMU ebenfalls keine Gefahr. Zu einen sind diese sind weitgehend auf Spezialitäten wie Pilze, Gewürze, Saucen, Tees und Alkoholika beschränkt. Frischware, ausgenommen wenige Fischspezialitäten, werden praktisch nicht importiert. Zum anderen müssen Lebensmittel aus den betroffenen japanischen Regionen vor Ort auf eine erhöhte radioaktive Belastung kontrolliert und als sicher zertifiziert worden sein. Sonst dürfen sie seit Ende März 2011 nicht mehr nach Deutschland eingeführt werden.

Erhöhte Vorsicht ist allerdings geboten bei Reisen von und nach Japan: Wer sich in Japan in einem radioaktiv kontaminierten Gebiet aufgehalten hat und dann nach Deutschland einreisen will, soll an Einreise-Flughäfen die Möglichkeit erhalten, sich auf eine etwaige äußere radioaktive Kontamination überprüfen zu lassen. Und wer sich Gewissheit verschaffen will, dass er keine radioaktiven Stoffe in den Körper aufgenommen hat, sollte hierzu eine spezielle Messstelle aufsuchen.

Personen, die planen, unmittelbar in die Region um Fukushima zu reisen, können sich auf der Internetseite der Deutschen Botschaft unter www.tokyo.diplo.de näher informieren, was zu tun ist.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesumweltministerium


Dr. Helga Blasius/DAZ